Mitteilung vom 13.10.10
Presse-Infos | Kultur
¿Industriepionier unter drei Kaisern¿:
Lichtbildervortrag über den Schiffbaudirektor Rudolph Haack im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg
Waltrop (lwl). Zu einem Lichtbildervortrag über den Schiffbaupionier Rudolph Haack lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag, 26. Oktober, um 19.30 Uhr in sein Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg ein.
Dr. Eckhard Schinkel, Oberkustos und seit 1983 wissenschaftlicher Referent im LWL-Industriemuseum, referiert mit zahlreichen Lichtbildern den Aufstieg von Rudolph Haack: Zwischen 1856/57 und 1887 arbeitete sich der Industriepionier (geboren 1833 in Wolgast; gestorben 1909 in Eberswalde) vom Schiffs-Zimmermann zum Schiffbaudirektor des ¿Stettiner Vulcan¿ in Stettin hoch. Unter seiner Leitung entstand mit der ¿Preußen¿ das erste Panzerschiff auf einer deutschen Werft (Stapellauf 1873). Diese Pionierleistung der Industrialisierung markierte zugleich den Einstieg der deutschen Schwerindustrie in den industriellen Schiffbau für Marine und Handelsschifffahrt.
1887 verließ Haack den ¿Vulcan¿ und übersiedelte nach Berlin. 20 Jahre als unabhängiger ¿Civil-Ingenieur¿ folgten; Haack hielt Fachvorträge und veröffentlichte Abhandlungen zur Zivil- und Marine-Schifffahrt. Er wirkte als Gutachter bei der Entwicklung des preußischen Prestige-Objekts Schiffshebewerk Henrichenburg am Dortmund-Ems-Kanal mit und erhielt dafür den Titel ¿Königlicher Baurat¿. Im staatlichen Auftrag erforschte er den Schiffswiderstand von Binnenschiffen und erhielt dafür eine Preismedaille auf der Pariser Weltausstellung 1900. Noch kurz vor seinem Tod wurde er zum Ehrenmitglied der renommierten Schiffbautechnischen Gesellschaft ernannt. Nach dem Ersten Weltkrieg geriet Rudolph Haack schnell in Vergessenheit. Vergessen wurde auch, dass Haack kurz nach seinem Tod an der Schachtschleuse Henrichenburg ein Denkmal erhalten hatte. Erst vor wenigen Jahren konnte es durch den Referenten identifiziert werden.
Dr. Eckhard Schinkel rekonstruiert die zentralen Stationen innerhalb einer außergewöhnlichen Biografie. Erstmals stellt er dar, welche Rolle Rudolph Haack im Streit der Marine-Führungen Anfang der 1890er Jahre um den Entwurf Kaiser Wilhelms II. für ein neues Panzerschiff ¿Ersatz Preußen¿ (¿Friedrich III¿.) spielte.
Der einstündige Vortrag mit Rückblick auf die aktuelle Ausstellung von Dr. Eckhard Schinkel, Autor zahlreicher Studien zur Geschichte der Wasserstraßen und Binnenschifffahrt, führt durch ein hal-bes Jahrhundert preußischer Hochsee- und Binnenschifffahrtsgeschichte zu bedeutenden Indu-strieunternehmen, zu technischen Innovationen und Forschungen. Kaiser Wilhelm II. wird zu einem wichtigen Zeugen. ¿Wer zu einem Zeugen spannender Geschichtsforschung werden will, ist zu diesem kostenlosen Vortrag herzlich eingeladen¿, sagt LWL-Museumsleiter Herbert Niewerth.
Pressekontakt:
Herbert Niewerth, LWL-Industriemuseum, Telefon: 02363 9707-0 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
LWL-Einrichtung:
LWL-Museum Schiffshebewerk Henrichenburg
Am Hebewerk 26
45731 Waltrop Karte und Routenplaner
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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