Mitteilung vom 30.06.10
Presse-Infos | Kultur
Erstmals verliehener Westfälischer Preis für Baukultur geht an das Hertener Pfarrzentrum St. Joseph des Architekten Peter Bastian
Münster/Herten (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) sowie die Stiftung und der Verein Westfalen-Initiative haben ihren Westfälischen Preis für Baukultur an das 2007 fertiggestellte Pfarrzentrum St. Joseph in Herten (Kreis Recklinghausen) verliehen. 94 Projekte hatten sich an der Auslobung beteiligt. LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch überreichte den erstmals verliehenen Preis am Mittwoch (30.06.) in Münster an den münsterischen Architekten Peter Bastian. Der Preis besteht aus einer hochwertigen Fotodokumentation des Siegerprojektes, erstellt vom international tätigen Architek-turfotografen Christian Richters aus Münster.
Das eingeschossige Backsteingebäude umschließt den Chorraum der vorhandenen Kirche und schafft so einen introvertierten Innenhof. Die Jury unter dem Vorsitz des Vorstandsvorsitzenden der Bundesstiftung Baukultur, Prof. Dr. Michael Braum, würdigte das neu entstandene Ensemble ¿nicht nur aufgrund der Neudeutung des Raumes und der hieraus resultierenden Identitätsbildung an diesem lange vernachlässigten Ort, sondern darüber hinaus durch die zurückhaltende und gleichsam ausdrucksstarke architektonische Gestaltung in seiner Gesamtheit wie im Detail. Es entsteht ein Ort des sozialen und kulturellen Miteinanders mit einem hohen Identifikationspotenzial für unterschiedliche gesellschaftliche Milieus.¿
¿Mit dem neuen Preis geht es uns nicht nur um Baukunst, Schönheit, Design und kreative Architekturkonzepte allein, es geht nicht um spektakuläre Großskulpturen und hochglänzende Leuchtturmprojekte¿, so Kirsch.¿. Es geht vielmehr um alltagstaugliche und nachhaltig ausgerichtete Projekte, die vorbildliche und angemessene Antworten auf die heute in Westfalen-Lippe anstehenden Bauaufgaben im stadträumlich, bauhistorisch, sozial und ökologisch vorgegebenen Kontext liefern. Der Schwerpunkt liegt dabei eindeutig in der Pflege und dem Umbau im Bestand.¿ Kirsch machte deutlich, dass der neue Preis kein klassischer Architekturpreis, sondern ein Preis für Baukultur ist.
Wolfgang Hölker, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Westfalen-Initiative betonte: ¿Bauen ist keine reine Privatsache sondern immer auch eine höchst öffentliche Angelegenheit, weil das Bauen oft die gesamte Gesellschaft betrifft. Bauen als Spiegelbild der Gesellschaft erfordert somit einen breiten öffentlichen Diskurs.¿
Hintergrund: Westfälischer Preis für Baukultur
LWL und Verein und Stiftung Westfalen-Initiative loben alle zwei Jahre gemeinsam einen Westfälischen Preis für Baukultur aus. Sie wollen damit die Bedeutung der ¿Alltagsarchitektur¿ und der Baukultur für die Identität unserer Städte, Dörfer und Gemeinden unterstreichen und eine verstärkte öffentliche Diskussion hierüber anregen.
Es sollen Projekte aus Architektur, Städtebau oder Dorfentwicklung gewürdigt werden, die einen besonderen Beitrag zur Entwicklung der Baukultur in Westfalen-Lippe leisten. Sie sollen zeitgemäße Architektur mit einer hohen gestalterischen Qualität verbinden, aber auch starke Bezüge zu ihrem Kontext aufweisen. Diese Bezüge können sich in einer gelungenen Einbindung in das Umfeld äußern, aber auch in einer ablesbaren Kontinuität in der Weiterentwicklung Orts- und regionaltypischer Bauweisen.
Mit dem Westfälischen Preis für Baukultur können Neubauten, aber auch An- und Umbauten sowie städtebauliche Projekte ausgezeichnet werden. Der Preis kann ebenso an Wohnprojekte vergeben werden, wie an Büro-, Gewerbe- und öffentliche Nutzungen. Eine Besonderheit besteht darin, dass auch die Qualität der Planungs- und Umsetzungsverfahren im Sinne eines partnerschaftlichen und offenen Miteinanders der Beteiligten ein Kriterium für die Preisvergabe ist.
Weitere Informationen finden Interessierte unter http://www.westfaelischer-baukulturpreis.lwl.org. Die Wettbewerbsergebnisse werden in Kürze im Internet und in einer Dokumentationsbroschüre zur Verfügung stehen.
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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