LWL-Newsroom
Mitteilung vom 28.05.10
Presse-Infos | Kultur
Rede von Herrn Dittmar anlässlich der Eröffnung der Sonderausstellung
"Hercules - Vom Olymp ins Ruhrtal" im LWL-Industriemuseum Reche Nachtigall in Witten
Es gilt das gesprochene Wort
Achtung Redaktionen: Freigabe ab Sonntag, 30.05.2010, 11:00 Uhr
Grußwort von Karl Dittmar, stellv. Vorsitzender des Kulturausschusses des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), anlässlich der Eröffnung der Sonderausstellung ¿Hercules ¿ Vom Olymp ins Ruhrtal¿ im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten am 30. Mai 2010, um 11 Uhr
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Leidemann,
sehr geehrter Herr Landrat Dr. Brux,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
herzlich Willkommen.
Angekündigt war an dieser Stelle der Vorsitzende der Landschaftsversammlung, Herr Dieter Gebhard, von dem ich Sie herzlich grüßen soll. Da er kurzfristig aus einem terminlichen Engpass heraus seine Teilnahme absagen musste, hat er mich als stellvertretenden Vorsitzenden des Kulturausschusses des LWL gebeten, an seiner Stelle zur Eröffnung der Ausstellung ¿Hercules ¿ Vom Olmyp ins Ruhrtal¿ im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall zu sprechen.
Dieser Bitte komme ich gerne nach und freue mich sehr, dass Sie trotz zugegebenermaßen etwas schwieriger Anfahrt der Einladung des LWL gefolgt sind. Ich bin aber sicher, dass die musikalische Einstimmung durch das Duo Litera-Musico Sie bereits für Ihre Mühe entschädigt hat.
Meine Damen und Herren,
der LWL eröffnet hier und heute die inzwischen fünfte sogenannnte ¿Satelliten¿-Ausstellung seines LWL-Industriemuseums, das sich im Kulturhauptstadt-Jahr 2010 dem Thema ¿Helden¿ verschrieben hat. Zwei weitere Satelliten ¿ im Ziegeleimuseum Lage und auf Zeche Hannover in Bochum ¿ werden noch folgen, dann ist der Reigen komplett.
Einige unter Ihnen waren ja bereits dabei, als am 11. März ¿ damals noch in winterlicher Kälte ¿ im LWL-Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen die groß angelegte Ausstellung ¿Helden. Von der Sehnsucht nach dem Besonderen¿ als Herzstück des Helden-Projekts eröffnet wurde. Die Ausstellung nimmt die Besucher mit auf eine kulturgeschichtliche Reise von der klassischen Antike bis in die Gegenwart, eine Reise auch durch ein weites Bedeutungsfeld, auf dem so unterschiedliche Begriffe und Bedeutungen wachsen wie ¿Heros¿, ¿Held¿, ¿Märtyrer¿, ¿Idol¿, ¿Vorbild¿ oder ¿Star¿.
Die Satelliten-Ausstellungen nähern sich dem großen Thema ¿Helden¿ auf unterschiedlichste Weise ¿ meist mit Bezug auf die für den jeweiligen Museums-Standort repräsentierte Branche. Die Spannweite reicht von den Märchenhelden im Textilmuseum Bocholt bis zu den Denkmalen verunglückter Bergleute auf Zeche Zollern.
Die Hattinger Haupt-Ausstellung mit ihrem historisch-kritischen Blick auf die Entwicklung von Helden-Bildern und Helden-Verehrung wird ergänzt durch die ¿Helden-Werkstatt¿, ein ambitioniertes museumspädagogisches Begleitprojekt. Als Ergebnis einer Kooperation mit zahlreichen Schulen und unterstützt vom Land NRW soll es die Heldenbilder heutiger Jugendlicher zum Vorschein bringen.
Die Kooperation ist so fruchtbar, dass daraus in Hattingen inzwischen eine eigene Ausstellung erwachsen ist. Eine ganze Reihe von Schülerinnen und Schülern wurde übrigens auch hier, im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall aktiv, wo sie unter Anleitung einer Steinbildhauerin ihr persönliches Heldenbild buchstäblich in Stein meißeln konnten. Die Ergebnisse können Sie in der Henrichshütte Hattingen in Augenschein nehmen.
Das Kulturhauptstadtprojekt des LWL-Industriemuseums ist jedoch nur eines von zwei gro-ßen Ausstellungsprojekten des LWL im und zum Kulturhauptstadtjahr 2010. Das andere bildet die Ausstellung ¿AufRuhr 1225. Ritter, Burgen und Intrigen¿ im LWL-Museum für Archäologie in Herne. Auch diese Ausstellung kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen, sofern Sie sie noch nicht besucht haben sollten.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
unbeschadet der Tatsache, dass die wirtschaftliche Hauptlast, die der LWL zu schultern hat, im sozialen Bereich angesiedelt ist, darf man die qualitative und stetige Kulturarbeit des LWL, nicht zuletzt vermittelt durch seine zahlreichen Museen, durchaus als ¿Hercules-Aufgabe¿ bezeichnen. Womit ich beim Thema wäre.
Hercules ¿ der berühmteste Held der Antike ¿ um ihn dreht sich die heutige Ausstellung. Er lieh dem Hauptschacht der Zeche Nachtigall 1840 seinen Namen, er ist bis heute Garant für Kraft und Leistungsfähigkeit. Nicht umsonst beginnt die Hattinger Helden-Ausstellung mit diesem Prototyp des abendländischen Helden.
Die Ausstellungsmacher hier in Witten haben seine Verankerung im Mythos der klassischen Antike als Ausgangspunkt einer weitgreifenden Betrachtung genutzt. Auf Hercules berufen sich nämlich bis heute sehr unterschiedliche Menschen, Unternehmen und Institutionen, und die sprichwörtliche ¿Hercules-Aufgabe¿ können Sie jeden Tag in den Medien finden.
Dieses spezielle Heldenbild ist gekennzeichnet durch die Bereitschaft und durch die Fähigkeit zur Bewältigung übermenschlicher Anstrengungen. Die Ausstellung geht ihm durch die letzten beiden Jahrhunderte nach, fragt nach Beispielen vergangener Herculestaten und lässt auch die Gegenwart nicht außer Acht. Näheres dazu wird Ihnen der Projekt- und Museumsleiter, Herr Michael Peters, zum Abschluss unserer kleinen Feier erläutern.
Das Museum ist zudem eine Kooperation mit der ¿WerkStadt Witten¿ eingegangen, einer weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannten Kulturinstitution. Zwei Projekte der ¿WerkStadt¿ beschäftigen sich, durchaus verwandt mit dem Schulprojekt der Helden-Werkstatt in der Henrichshütte Hattingen, mit dem Heldenbild von Jugendlichen und Erwachsenen. Die Ergebnisse dieser Projekte können Sie in der Ausstellung in Augenschein nehmen.
Meine Damen und Herren,
eine offizielle Eröffnungsfeier wie die heutige ist auch immer eine gute Gelegenheit, seinen Dank auszusprechen.
Bedanken möchte ich mich bei den vielen Menschen, die zur Realisierung der Ausstellung vor Ort beigetragen haben. Leider kann ich an dieser Stelle nicht allen persönlich für ihren Einsatz danken. Stellvertretend für alle Beteiligten möchte ich den Projektleiter der Hercules-Ausstellung und gleichzeitig Museumsleiter der Zeche Nachtigall, Herrn Michael Peters, na-mentlich erwähnen.
Ihnen und Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort gilt meine Anerkennung und mein Dank. Bedanken möchte ich mich auch bei den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LWL-Kulturabteilung und der Fachabteilungen des LWL-Industriemuseums, insbesondere der Restaurierungswerkstatt und der Abteilung Sammlung in Dortmund.
Ein Dankschön geht auch an das Design-Büro Bielefeld für die ausnehmend schöne und abwechslungsreiche Gestaltung der Ausstellung.
Nicht zuletzt danke ich dem ¿Förderverein Westfälisches Industriemuseum Zeche Nachtigall e.V.¿, der das Zustandekommen der Ausstellung mit einem beträchtlichen Geldbetrag geför-dert und ermöglicht hat.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
abschließend wünsche ich uns allen noch einen angenehmen Vormittag und viel Freude beim Besuch der Ausstellung, der ich eine breite und lebhafte Resonanz wünsche. Ich bedanke mich für ihre Aufmerksamkeit.
Ihnen und der Ausstellung ein herzliches Glück Auf!
Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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