Mitteilung vom 29.04.10
Presse-Infos | Kultur
Von der Nikolaikirche über das Stadtpalais bis zum Lippe-Hochwasser
Mit der LWL-Denkmalrallye erleben Kinder Lippstadts Stadtgeschichte
Lippstadt (lwl). Spielend können Schüler der Jahrgangsstufen vier bis sechs in Lippstadt ab sofort Wichtiges aus der Stadtgeschichte lernen. Die Stadtrallye, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gemeinsam mit der Stadtverwaltung Lippstadt entwickelt hat, macht das möglich. Zusammen mit der Comic-Figur "Willi Spürnase", der in Lippstadt verkleidet als Knappe des Stadtgründers Graf Bernhard II. zur Lippe daher kommt, gehen die Kinder auf Entdeckungstour zu etlichen Baudenkmälern. Indem sie die kniffligen Fragen beantworten, erleben sie die Stadtgeschichte hautnah.
Die Kommunen und der LWL liefern das Wissen, das Land NRW finanziert das Geschichtsprojekt mit Pfiff: "Um Zukunft gestalten zu können, muss man die Vergangenheit kennen. Wer als Kind erfahren hat, auf welche spannende Art Häuser Geschichte vermitteln und wie die Baukultur unser Heimatgefühl prägt, wird als Erwachsener die Chancen nutzen, die Denkmalschutz und Denkmalpflege bieten", so Staatssekretär Günther Kozlowski.
Die Rallye führt die Kinder quer durch Lippstadts historischen Stadtkern. Unterwegs fragt Willi Spürnase sie beispielsweise danach, welche hohen Gäste früher im Stadtpalais übernachtet haben, wann das Steinwehr gebaut wurde, wie hoch das Wasser bei den Lippe-Hochwassern 1890 und 1965 gestanden hat, wann das Stadtarchiv geöffnet hat und wie alt der Turm der Nikolaikirche ist. ¿Welche Nutzung ist heute in der ehemaligen Marienschule?¿, lautet eine weitere Frage. Außerdem sollen die Kinder auf einem Foto Details eines Fachwerkhauses ergänzen, die gotischen Fenster der erhaltenen Scheune im Stiftsbereich zählen, die Handwerkszeuge eines Metzgers zeichnen und herausfinden, wie tief sie einen Eimer herunterlassen müssen, um im Brunnen des Stiftsbereiches Wasser schöpfen zu können.
Weitere Fragen führen die Kinder zur 1281 erbauten Brüderkirche, zum Bürgerbrunnen auf dem Rathausplatz, in die Marktstraße, zum Torhaus und zur ehemaligen Synagoge in der Stiftstraße.
¿Die Rallyes eignen sich übrigens nicht nur für den Sachkunde- oder Geschichtsunterricht. Sondern auch für andere Gruppen oder für Kindergeburtstage¿, so LWL-Denkmalpflegerin Dr. Bettina Heine-Hippler.
Je eine 4. Klasse der Nikolaischule, der Friedrichschule und der Grundschule am Weinberg haben die Lippstädter Denkmalrallye am Donnerstag (29. April) in einem Probelauf getestet. Die Kinder waren begeistert und verwundert über die vielen Zeugen aus der Vergangenheit in ihrem Ort. "Es ist wichtig, dass sich die Schüler nicht nur im engsten Umfeld von ihrer Woh-nung und der Schule bewegen, sondern dass sie die ganze Stadt mit ihrer Geschichte kennenlernen. Dazu bietet die Denkmalrallye eine gute und kindgerechte Möglichkeit", so Dr. Markus Harzenetter, Leiter des LWL-Amtes für Denkmalpflege in Westfalen
"Viele Kinder laufen einfach an den Denkmälern vorbei, ohne sie wahrzunehmen. Mit der Denkmalrallye wollen wir ihnen die Möglichkeit geben, sich intensiv mit der eigenen Stadtgeschichte auseinander zu setzen und sie so unmittelbar zu erleben", erklärt Bürgermeister Christof Sommer. Er hob besonders die Unterstützung des Projektes durch den Verein für unsere Kinder e. V. hervor. So konnten 11.000 Exemplare der DINA 4-Broschüre gedruckt werden.
Pressekontakt:
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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