Mitteilung vom 08.04.10
Presse-Infos | Kultur
¿Stein.Holz.Papier¿ zeigt neue Arbeiten von Karl Manfred Rennertz
LWL-Industriemuseum setzt Ausstellungszyklus ¿Atelier.Industrie¿ in Bochum fort
Bochum (lwl). Neben hoch aufragenden Holzskulpturen beleben drei Steinköpfe aus gebranntem Schieferton und ein Riesenei aus Eisen das weitläufige Gelände des LWL-Industriemuseums Zeche Hannover in Bochum. Im Malakowturm dominieren großformatige Gouachen auf Papier den monu-mentalen Industrieraum. Es sind die neuesten Werke des international renommierten Bildhauers Karl Manfred Rennertz. Im Rahmen der Reihe ¿Atelier.Industrie¿ zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vom 11. April bis 13. Juni in seinem Industriemuseum die siebte Ausstellung mit Arbeiten des Kunstprofessors, der in Detmold lehrt und in Baden-Baden zu Hause ist.
Ein Teil der Ausstellung wird unter freiem Himmel gezeigt und erschließt als Skulpturenrundweg mit Außenplastiken die Fläche. Dabei bieten sich rundum immer wieder Blicke auf das Industriedenkmal. Der Malakowturm selbst birgt die sensibleren starkfarbigen Holzskulpturen und den ¿Saal der weißen Blätter¿. ¿Der Weg der Ausstellung lädt ein zu einer Entdeckungsreise¿, so der Bildhauer Karl Manfred Rennertz. ¿Am Haupteingang begrüßt zur Rechten ein großes rotes Herz ¿ ein ¿Herz für Bochum¿ ¿ zu Beginn der Baumreihe aus zarten Lindenstämmchen.¿ Am Zechentor erwartet die Besucher ein rostiges ¿Eisenei¿, welches als Ruhepol und Spielgerät dient. Material und Thema deuten auf die alten Kernkräfte des Ruhrgebiets: Energie und Stahl. Etwas weiter führt der ¿Goldene Kristall¿ auf die Rückseite des Malakowturms zu Schiefertonköpfen auf Betonpodesten und zum ¿Großen Paar¿ in Weiß und Schwarz nahe dem Kinderbergwerk. Eine letzte große Eichenholzfigur schließt den Weg im Freien ab.
Im Malakowturm gelangt der Besucher entlang farbiger Holzskulpturen in den ¿Saal der weißen Blätter¿. Wie Fahnen hängen in dem dunklen Turm lange helle Papierstreifen, riesige Skizzen von Figuren und Körpern auf fliegenden Blättern, allesamt Ideen des Künstlers zu großen Skulptu-renprojekten. Die Papierbahnen hier wurden mit großen Pinseln und Farbbesen großflächig ge-schwärzt. Die riesigen Bildhauerzeichnungen zeigen den Planungsprozess, wie der Künstler aus flüchtigen kleinen Strichen die spätere Skulptur findet und erarbeitet: Idole, Figuren, Türme, Struk-turen. Mit rund fünf Meter Höhe sind die Skizzen dabei alles andere als klein und nehmen den Ein-druck der geplanten Monumentalskulpturen vorweg.
Während der Ausstellung wird Karl Manfred Rennertz weitere Skulpturen aus Baumstämmen mit der Kettensäge formen: An Christi Himmelfahrt (13.5.) können die Ausstellungsbesucher den Künstler ab 15 Uhr auf der Zeche Hannover in Aktion erleben. In einem Werkstattgespräch erläutert er allen Interessierten seinen kreativen Arbeitsprozess.
Karl Manfred Rennertz
Karl Manfred Rennertz, 1952 in Eschweiler im Rheinland geboren, studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Professor Alfonso Hüppi und war Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Seit 30 Jahren arbeitet er national und international als freier Bildhauer. Arbeitsaufenthalte führten ihn unter anderem nach New York, New Delhi, Luxor, Rom und Salzburg. Rennertz erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen für seine künstlerische Arbeit, die der zeitgenössischen Bildhauerei wichtige Impulse gab. Seit 2004 hat er eine Professur für Bildhauerei an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Detmold. Er lebt und arbeitet in Baden-Baden, Zürich und Detmold.
Atelier.Industrie
Das Projekt auf der Zeche Hannover gehört zum Ausstellungszyklus ¿Atelier.Industrie¿, der Karl Manfred Rennertz zu allen acht Standorten des LWL-Industriemuseums führen wird. Den Auftakt machte im Juni 2007 das Ziegeleimuseum in Lage: Dort hatten der Kunstprofessor und seine Detmolder Studenten eine Portraitgalerie aus Ton und einen Turm aus Ziegeln installiert. Im September 2007 folgte die Ausstellung ¿SägeWerk¿ auf der Dortmunder Zeche Zollern, die die dort entstandenen Arbeiten zusammen mit Werken der letzten Jahre zeigte. Ende 2007 präsentierte die Glashütte Gernheim in Petershagen gläserne Frauenfiguren, die Rennertz in Wachs geformt hatte und von den Gernheimer Glasmachern in Glas geschmolzen worden waren.
Im März 2008 gaben im LWL-Textilmuseum in Bocholt bedruckte Stoffbahnen, ein quadratischer Teppich aus hellen Baumwoll-Flocken und gewaltige Holzskulpturen weitere Einblicke in das spannungsreiche Werk des Bildhauers. Am Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop schuf Rennertz im Sommer 2008 eine Boot-Skulptur aus dem Lindenholz für die dortige Ausstellung. Er ließ sie mit seinen weiteren Booten während der ¿ExtraSchicht¿ brennend auf dem Kanal schwimmen. Für die Ausstellung auf der Wittener Zeche Nachtigall im Sommer 2009 fertigte er zwei hohe zylindrische Skulpturen aus gebrannten Steinen aus Schieferton, die aus dem Steinbruch hinter dem Museum stammten. Die letzte Station ist die Henrichshütte in Hattingen.
Die Ausstellungseröffnung ist am Samstag, 10.4. um 19 Uhr. Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Ausstellungszeitung, die auf der Zeche Hannover kostenlos ausliegt.
Atelier.Industrie - Stein.Holz.Papier ¿ Karl Manfred Rennertz
11.4. bis 13.6.2010
LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall
Günnigfelder Straße 251, 44793 Bochum
Geöffnet Mi¿Sa 14¿18 Uhr, So 11¿18 Uhr, Eintritt frei
Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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