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Mitteilung vom 18.12.09

Presse-Infos | Kultur

Orgelexpertin fand heraus:

Der Erbauer der ältesten spielbaren Orgel der Welt in Soest hieß Tomas orgelenmeker

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Soest/Münster (lwl). Der Erbauer der vermutlich ältesten noch spielbaren Orgel der Welt in Soest-Ostönnen hat jetzt einen Namen: Tomas orgelenmeker. Bereits bei der Restaurierung der Orgel in Soest-Ostönnen im Jahr 2003 hatten die Denkmalpfleger des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und renommierte Orgelexperten festgestellt, dass die Orgel im frühen 15. Jahrhundert erbaut worden ist und damit zu den ältesten Orgeln der Welt zählt. Bei weiteren Forschungen hat jetzt Dr. Hannalore Reuter, die als Orgelexpertin über lange Jahre im Auftrag des LWL verantwortlich für die Inventarisation westfälischer Orgeln war, den Erbauer der Orgel herausgefunden.

Es ist "Tomas orgelenmeker", der laut Bürgerbuch der Stadt Soest im Jahr 1431 als Neubürger in die Stadt aufgenommen wurde. 1441 verpfändete derselbe Tomas sein Haus in Soest als Sicherheit für einen Kredit. Dieser Zeitrahmen deckt sich genau mit der Entstehungszeit der Orgel, denn das Holz der heute noch verwendeten, sogenannten Windlade stammt von Bäumen, die 1410 und 1416 gefällt wurden. Die übliche Holzlagerzeit von 15 Jahren legt nahe, dass mit dem Bau um 1430 begonnen wurde. "Es war üblich, dass die Orgelbauer in die Stadt zogen, in der sie eine neue Orgel bauten, denn die Errichtung eines solchen großen Instruments dauerte Jahre", so Hannalore Reuter.

Fündig wurde sie bei den Recherchen zu ihrem neuen Buch "Historische Orgeln in Soest". Das Buch nimmt die gesamte Soester Orgellandschaft in den Blick. Dargestellt werden die Geschicke der Orgeln in den mittelalterlichen Kirchen und Klöstern und im Lehrerseminar, das auch die Organisten ausbildete. Darüber hinaus enthält es neue Daten zu den Biografien der Orgelbauer, Angaben zu deren Bauten und ihrer Prospektgestaltung sowie Zeugnisse zur Ikonografie der Musikinstrumente in den Kirchen von Soest.

Das Buch ist als Festeinband im Ardey-Verlag Münster unter der ISBN 978-3-87023-299-3 erschienen, es hat 192 Seiten und kostet 39 Euro.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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