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Mitteilung vom 24.06.09

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Fehlanzeige:

Keine Polizeiakten in Petershagen

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Petershagen (lwl). Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) sind in Petershagen-Frille (Kreis Minden-Lübbecke) auf der vermeintlichen Fundstelle von Akten des Polizeipräsidiums Düsseldorf vom Ende des Zweiten Weltkriegs nicht fündig geworden. Polizeihistoriker fahnden schon länger nach den historischen Dokumenten und waren dem vermuteten Versteck durch den Hinweis eines Einwohners auf die Spur gekommen. Bei ihrer ersten Untersuchung der Stelle hatten die Historiker dort unter anderem eine Patronentasche der Polizei aus der NS-Zeit gefunden, woraufhin die LWL-Archäologie für Westfalen eingeschaltet wurde.

Eine rund 150 Quadratmeter große Fläche in Frille haben die Archäologen am vergangenen Montag (22.6.) bis auf den gewachsenen Boden in über vier Meter Tiefe untersucht. Aber unter der ein bis zwei Meter mächtigen Deckschicht aus Nachkriegsabfall kamen die vermuteten Akten nicht zutage.

Die Stelle hatten Klaus Dönecke vom Polizeipräsidium Düsseldorf und Hermann Kleinebenne, Kenner der Friller militärischen Verhältnisse in den letzten Kriegsmonaten, als Vergrabungsort von Personalakten des Düsseldorfer Polizeipräsidiums Düsseldorf ausgemacht. Vor zwei Wochen hatten sie dort nach einem Hinweis des Friller Bürgers Werner Kaiser eine Säbelkordel, Uniformknöpfe, eine Patronentasche sowie gut erhaltene Fragmente einer gedruckten Dienstvorschrift der Reichspolizei gefunden.

Den Recherchen der Polizeihistoriker zufolge waren 16 Kisten mit Akten der Düsseldorfer Polizei im Oktober 1944 wegen der Gefährdung durch Luftangriffe nach Petershagen-Frille ausgelagert und dort kurz vor dem Einmarsch der Alliierten in einer alten Sandgrube vergraben worden.

Da die Akten nicht gefunden wurden, haben die LWL-Archäologen das Projekt mit der Wiederverfüllung und Planierung des Geländes bis zur Vorlage neuer konkreter Hinweise vorläufig beendet.



Pressekontakt:
Dr. Yasmine Freigang, Tel. 0251 591-8920 oder 0151 50759714 und Frank Tafertshofer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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