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Mitteilung vom 31.03.09

Presse-Infos | Kultur

Aufsehenerregender Fund:

Das Pferd des Varus

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Warendorf (lwl). Die Frage nach dem Ort der Varusschlacht scheint geklärt: Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben jetzt in der Innenstadt des westfälischen Warendorf das 2.000 Jahre alte Skelett eines Pferdes entdeckt, das dem römischen Feldherrn zugeschrieben werden kann.

Am gut erhaltenen Zaumzeug seien die Buchstaben ¿VARI¿ und sein Kürzel ¿VAR¿ klar zu erkennen, berichtete die Römer-Expertin des LWL, Dr. Bettina Tremmel, am Mittwoch (1.4.). Das Tier sei eindeutig eines unnatürlichen Todes gestorben, was auf ein Schlachtgeschehen in der Innenstadt von Warendorf hindeute. Die Knochen des Reittieres seien gut erhalten, die dendro-chronologischen Untersuchungen an den Funden hätten die Datierung der Beschriftungen an einem der Lederriemen bestätigt, sagte der LWL-Archäologe Dr. Hans-Werner Peine.

In der Varusschlacht 9 nach Christus hatten die Germanen unter ihrem Anführer Arminius mehr als 15.000 römische Soldaten in einen Hinterhalt gelockt und vernichtend geschlagen. Die Pläne der Römer, eine Provinz rechts des Rheins zu errichten, wurden damals durchkreuzt.

Während in Warendorf die Grabungen weiter vorangetrieben werden, plant das LWL-Römermuseum in Haltern, dem ¿Pferd des Varus¿ einen Ehrenplatz in der kommenden Sonderausstellung ¿Imperium¿ (ab 15. Mai) einzuräumen. ¿Wir werden das goldene Zeitalter des römischen Reiches und den Lebensweg des Varus in einer spektakulären Ausstellung zeigen. Da passt der neue Fund sehr gut in unser Konzept¿, so der Leiter des LWL-Römermuseum, Dr. Rudolf Aßkamp.

LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch zeigte sich ¿überrascht und erfreut¿: ¿Dass wir ausgerechnet an meinem Heimatort diese Entdeckung gemacht haben, ist eine Sensation.¿ Allerdings hätten ernstzunehmende Forscher schon früher auf die mögliche Herleitung des Städtenamens Warendorf aus dem römischen Namen Varus hingewiesen. Die übrigen 700 Theorien zum Ort der
Varusschlacht würden durch den Fund deutlich an Boden verlieren, sagte Kirsch.



Pressekontakt:
Karl G. Donath, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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