LWL-Newsroom

Mitteilung vom 02.02.09

Presse-Infos | Kultur

Mediterrane Luxushäuser mitten im Militärlager

LWL gibt Führer zu den Römerlagern Oberaden und Beckinghausen heraus

Bewertung:

Bergkamen (lwl). 20 Jahre vor der Varusschlacht, also 11 v. Chr, legten die Römer im heutigen Bergkamener Stadtteil Oberaden (Kreis Unna) einen mit 56 Hektar Gesamtfläche gewaltigen Stützpunkt an. ¿Es ist ein wahrer Glücksfall: Anhand der Jahresringe der gefundenen Eichenpfosten lässt sich die Gründung exakt festlegen¿, so Dr. Johann-Sebastian Kühlborn, langjähriger Leiter der provinzialrömischen Archäologie des Landschaftverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Kühlborn ist Autor des dritten Heftes der Reihe ¿Römerlager in Westfalen¿, das die Altertumskommission Westfalen beim LWL jetzt herausgebeben hat. Das Heft beschreibt unter anderem die Lager Oberaden und Beckinghausen.

Das Lager fällt in die Zeit der Feldzüge des Drusus. Die bei den Grabungen zutage getretenen Gebäudegrundrisse lassen kaum Zweifel daran, dass der römische Feldherr zeitweise selbst in Oberaden war. Der Kommandeurspalast und luxuriöse Villen nach mediterranem Vorbild mitten im Militärlager ermöglichten den höchsten Offizieren, ihrer gewohnten Lebensweise auch im rauen Norden nachzugehen.

Der dauerhafte Aufenthalt mehrerer tausend Soldaten weit entfernt vom Imperium Romanum machte einen hohen Versorgungsaufwand notwendig, der vermutlich durch das nahegelegene Uferkastell Beckinghausen gewährleistet wurde. Über den Wasserweg konnten Güter aller Art nach Beckinghausen transportiert und im Schutz der Befestigung verladen werden.

Trotz der gewaltigen Bau- und Versorgungsmaßnahmen blieben die Römer nicht lange. Bereits nach drei Jahren haben sie beide Lager wieder aufgegeben. Diese und weitere Erkenntnisse haben langjährige Grabungen vor Ort erbracht. Die Ergebnisse werden auf 44 Seiten mit 31 Abbildungen von der Altertumskommission für Westfalen im dritten Heft der Reihe ¿Römerlager in Westfalen¿ präsentiert.

Johann-Sebastian Kühlborn: Oberaden, Stadt Bergkamen, Kreis Unna, und Beckinghausen, Stadt Lünen, Kreis Unna
Heft 3 der Reihe ¿Römerlager in Westfalen¿,
44 Seiten, 31 Abbildungen, ISSN 1866-640X, drei Euro
Bezug: Altertumskommission für Westfalen, An den Speichern 7, 48157 Münster,
Telefon: 0251 591-8990, E-Mail: altertumskommission@lwl.org

Das Heft ist außerdem erhältlich in folgenden Museen:
LWL-Museum für Archäologie, Herne
LWL-Römermuseum, Haltern am See
Museum in der Kaiserpfalz, Paderborn
Stadtmuseum Bergkamen
Museum der Stadt Lünen



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos