LWL-Newsroom

Mitteilung vom 05.12.08

Presse-Infos | Kultur

LWL-Museen zeigen 29 Ausstellungen:

Von der Varusschlacht über Schuhticks und Bischof Meinwerk bis zur eiskalten Leidenschaft

Bewertung:

Münster (lwl). Die 17 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) planen für das kommende Jahr 25 neue Sonderausstellungen:

2009 jährt sich die Varusschlacht zum 2000. Mal. Das Ausstellungsprojekt IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS. 2000 Jahre Varusschlacht, widmet sich dem Geschehen des Jahres 9 nach Christus und wird dieses Thema in drei Museen an drei Originalschauplätzen aufbereiten. Von Mai bis Oktober 2009 werden hochkarätige Ausstellungen an den drei Originalschauplätzen Haltern am See (IMPERIUM), Kalkriese (KONFLIKT) und Detmold (MYTHOS) mit Exponaten von Weltgeltung unterschiedliche Facetten des historischen Geschehens beleuchten. Die römischen Militäranlagen von Haltern gehören zu den wichtigsten und am besten erforschten Komplexen des Imperium Romanum zur Zeit des Augustus. Vor diesem Hintergrund zeigt das LWL-Römermuseum Haltern in der Seestadthallte in der Zeit vom 16. Mai bis 11. Oktober die Ausstellung ¿Imperium¿, die sich mit der Kunst, Kultur und Propaganda zur Zeit des römischen Kaisers Augustus beschäftigt. Die politischen und militärischen Folgen der Varusschlacht für die antike Welt im Allgemeinen und die römische Außenpolitik im Besonderen werden dabei ebenso nachgezeichnet wie Schauplätze und Lebensweg des namensgebenden Protagonisten der Schlacht: Publius Quinctilius Varus.

Das LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster feiert noch bis zum 11. Januar mit der Ausstellung ¿Orte der Sehnsucht. Mit Künstlern auf Reisen¿ das 100-jährige Jubiläum des Museumsgebäudes am Domplatz. Die Ausstellung untersucht anhand von rund 550 Exponaten das Phänomen der Künstlerreise. Darunter sind Werke von Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens, August Macke, Paul Klee, Paul Gauguin und Vincent van Gogh.
Wegen des Um- und Neubaus bleibt das Museum in der Zeit vom 12. Januar bis zum 22. August geschlossen, mit einer Ausnahme: Für die Ausstellung ¿Aufriss¿ öffnet das LWL-Museum ab dem 4. April für 14 Tage seine Pforten. Vor dem Abriss, der Ende April beginnt, verwandeln Kunststudenten aus Münster und Gastkünstler den leergeräumten Museumsbau von 1970 in ein lebendiges Raum-Labor. Mit Rauminstallationen fragen die Künstler nach dem Raum und der Zeit des Ortes.
¿Ernst Max lässt grüßen¿ heißt die erste Ausstellung nach der Wiedereröffnung des Altbaus. In der Zeit vom 27. September 2009 bis 10. Januar 2010 präsentiert der in Münster aufgewachsene Filmemacher Peter Schamoni Werke seines Freundes Max Ernst, Filminstallationen und Raumgestaltungen.

Woher kommen wir? Was macht uns zu dem, was wir sind? Und wie sieht unsere Zukunft aus? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Ausstellung ¿Vom Faustkeil zum Mikrochip ¿ Evolution des Menschen¿, die das LWL-Museum für Naturkunde in Münster ab dem 20.Mai 2009 zeigt. Dabei gewährt die Rekonstruktion einer 400.000 Jahre alten Hütte Einblicke in den Alltag einer Urmenschenfamilie. Außerdem zeigt die Ausstellung Funde, die noch Rätsel aufgeben, wie zum Beispiel der erst 2003 in Indonesien entdeckte ¿Hobbit¿, der nur ein Meter groß war.
Unter dem Titel ¿Wo Erde und Himmel sich berühren¿, zeigt das Museum in der Zeit vom 1. Oktober 2009 bis zum 15. Januar 2010 die 100 Werke des Vogelmalers Lars Jonsson. Die Ausstellung, die das Museum für Mensch und Natur in Oldenburg zusammengestellt hat, zeigt erstmals das Werk des schwedischen Tiermalers in Deutschland.
Noch bis Ende Mai 2009 stellt die Ausstellung ¿Alles für die Katz¿¿ zahme Stubentiger und ihre 37 Arten umfassende wilde Verwandtschaft vor. Dabei können die Besucher an Duftstationen die Sinne der Katzen erforschen, sie erfahren, warum Katzenaugen nachts leuchten und was Katzen mit Erdmännchen und Kaffee verbindet.

Die Kunst der Buchmalerei steht im Mittelpunkt der Ausstellung ¿Faksimile¿, die das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in Lichtenau-Dalheim (Kreis Paderborn) von Mai bis September 2009 zeigt. Da die prachtvoll gestalteten mittelalterlichen Handschriften sehr empfindlich sind, dürfen sie nur selten gezeigt werden. Seit einigen Jahren können die Codices aber mit dem Druckverfahren des Faksimile in hervorragender Qualität wiedergegeben werden. Die Ausstellung präsentiert Faksimiles ausgesuchter Handschriften von der Spätantike bis zur Neuzeit.

¿Die verzauberte Welt des unbekannten Archäologen¿ hält Einzug ins LWL-Museum für Archäologie in Herne. Die Ausstellung zeigt in der Zeit vom 28. August bis Ende 2009 ausgewählte Kunstwerke von Otmar Alt gemeinsam mit dazu passenden archäologischen Funden. So bilden Kunst und Archäologie die Welt des unbekannten Archäologen.
Die älteste Sandale Europas, Biedermeierstiefel, Schuhe von Marlene Dietrich, Marilyn Monroe oder Jürgen Klinsmann - 400 Exponate erzählen in der Ausstellung "Schuhtick. Von kalten Füßen und heißen Sohlen" (6. Dezember 2008 bis 5. Juli 2009 )auf 800 Quadratmetern die Geschichte und Geschichten von Schuhen. Von der Fußbekleidung der Neandertaler über römische Sandalen bis hin zu aktuellen Designerschuhen spannt "Schuhtick" einen Bogen durch die Epochen und über Kontinente hinweg. Bisher zeigte noch keine Ausstellung das Thema Schuhe in dieser Breite.

Zum 1000. Weihejubiläum des zehnten Paderborner Bischofs Meinwerk, der nach Karl dem Großen als ¿zweiter Gründer Paderborns¿ gilt, zeigt das Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn gemeinsam mit dem Diözesanmuseum Paderborn vom 23. Oktober 2009 bis 21. Februar 2010 die Ausstellung ¿Für Königtum und Himmelreich ¿ 1000 Jahre Bischof Meinwerk von Paderborn¿. Die Bedeutung dieses prominenten Vertreters der ottonisch-salischen Reichskirche für die Stadt Paderborn soll anhand kostbarer Exponate aus deutschen und europäischen Sammlungen ebenso vergegenwärtig wie den Besuchern vor Augen geführt werden, in welch vielfältiger Weise ein geistlicher Würdenträger in die politischen und kirchlichen Strukturen des Reiches eingebunden war.

Unter dem Titel ¿Zeit ist Geld¿ lädt das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund bis zum 1. März 2009 zu einem Gang durch die Welt der Arbeitszeitkontrolle ein. Er beginnt mit den Wächtern in der Nacht, zeigt die Bedeutung der Fassaden- und Turmuhren, führt ein in die komplizierte Technik und Funktion der Kontrollapparate in der Arbeitswelt und thematisiert auch die aktuelle Diskussion um die Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Im Herbst wandert die Ausstellung ins LWL-Industriemuseum Zeche Hannover nach Bochum (6. September bis 1. November). Mit der Ausstellung ¿Wie wir wurden, was wir nicht werden sollten¿ zeigt das LWL-Industriemuseum Zeche Zollern in Dortmund ab 5. Juli, wie Frauen den Aufbruch zu Amt und Würden schafften und würdigt damit zwei politische Weichenstellungen des frühen 20. Jahrhunderts: Im Wintersemester 1908/09 konnten Frauen erstmals an deutschen Hochschulen studieren, zehn Jahre später beteiligten sich Frauen erstmals an der Wahl zum Deutschen Reichstag. Dabei zogen auch acht Frauen aus Westfalen-Lippe in das erste Parlament der Weimarer Republik ein.

¿Eiskalt ¿ aber mit Leidenschaft¿ geht es vom 13. Juni bis zum 16. August im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover in Bochum zu. Die Ausstellung zeigt die Geschichte der italienischen Eismacher im Ruhrgebiet des 20. Jahrhunderts. Dabei stehen die Sozialgeschichte, die Wirtschaftsgeschichte und die Migrationsgeschichte im Mittelpunkt.
¿Die Bude¿ ist eine Fotoausstellung zur Geschichte der Trinkhallen im Ruhrgebiet betitelt. In der Zeit vom 29. März bis zum 1. Juni ist die Fotoreportage der Fotografin Brigitte Krämer im Bochumer Museum zu sehen.

Noch bis 30. Juni ist im LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten (Ennepe-Ruhr- Kreis) die Ausstellung ¿Grubenunglück Radbod 1908. Die Aufzeichnungen des Einfahrers Moritz Wilhelm¿ zu sehen. Zum Jahresende ist unter dem Titel ¿The Art of Mining¿ eine Austellung mit Aquarellen von Thomas Hair geplant, die einen Eindruck des nordenglischen Kohlebergbaus um 1840 geben.

In die Welten hinter dem Mythos Meer führt die Ausstellung ¿Werften ¿ Schiffe ¿ Häfen¿, die das LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop (Kreis Recklinghausen) vom 17. Mai bis zum 27. September präsentiert. Die Ausstellung zeigt Werke von Alexander Calvelli. Mit seinen fotorealistischen Gemälden aus überraschenden Perspektiven spürt er der Wirklichkeit von Binnen- und Seeschifffahrt nach.
¿Schätze¿ aus der eigenen Sammlung präsentiert das LWL-Industriemuseum in der Zeit vom 14. Juni bis 25. Oktober. Die Ausstellung zeigt Objekte zur 110-jährigen Geschichte des Hebewerkes sowie zu sozial- und kulturgeschichtlichen Aspekten der Binnenschifffahrt. Dazu gehören Pläne und historische Fachbücher ebenso wie Gebrauchsgegenstände aus dem Alltag oder Kunstwerke rund ums Thema Wasser.

Das LWL-Industriemuseum Glashütte Gernheim in Peterhagen-Ovenstädt (Kreis Minden-Lübbecke) zeigt in der Ausstellung ¿Weser ¿ Vézère¿ Installationen und Objekte des Glaskünstlers Jean-Paul Raymond (15. März bis 7. Juni). Die Präsentation verfolgt Parallelen der westfälischen Flusslandschaft mit der in Südwest-Frankreich.
Die Ausstellung ¿Ursula Huth: Glas¿ (21. Juni bis 20. September) zeigt aktuelle Werke der Künstlerin, die als eine der wichtigsten deutschen Glaskünstlerinnen der Gegenwart gilt.
Interessante Vergleichsmöglichkeiten zur Sammlung des LWL-Museums bietet die Ausstellung ¿Flaschen aus der Tschechischen Republik und der Slowakei¿. In der Zeit vom 29. November 2009 bis zum 28. März 2010 ist die umfangreiche Sammlung von Flaschen und Behälterglas in Gernheim zu sehen.

Was wäre eigentlich gewesen, wenn die Römer die Varusschlacht nicht verloren hätten? Hätten die Germanen in neu errichteten Ziegelbauten mit warmen Bädern und dichten Ziegeldächern Capuccino getrunken? Diesen Fragen geht die Ausstellung ¿Römer und Ziegel¿ vom 13. März bis zum 25. September im LWL-Ziegeleimuseum in Lage (Kreis Lippe) nach. Die Ausstellung zeigt, was der Region an kulturellem und wissenschaftlichen Fortschritt im Bereich der Ziegeltechnik zunächst vorenthalten blieb. Während die Römer bereits brandsichere Ziegeldächer kannten, Wasserleitungssysteme bauten, Brücken und sonstige Bauwerke aus Ziegeln errichteten und warme Bäder und Heizungen in ihren Häusern hatten, blieben diese Techniken in Westfalen über weitere 1.600 Jahre die Ausnahme.

Die Entwicklung des Etiketts zum Marken- und Labelwahn zeichnet die Ausstellung ¿Etiketten ¿ Kult und Schwindel¿ nach, die das LWL-Textilmuseum in Bocholt (Kreis Borken) in der Zeit von 26. April bis 4. Oktober zeigt. Für die Ausstellung arbeitet das LWL-Museum Produktmuster, Patronen, Jacquardkarten und Geschäftsunterlagen der ehemaligen Kunstweberei Neiss aus Krefeld auf.

2007 hat das LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) die Mitmachausstellung ¿Meine Hütte¿ gezeigt. Weil damals so viele Beiträge im Museum eingereicht wurden, konnten viele nicht aufgearbeitet werden. Das macht jetzt die Ausstellung ¿Meine Hütte 2¿, die vom 29. März bis 13. September zu sehen ist. Im Mittelpunkt steht dabei das Medium Film und ¿Hütten-Helden¿ als Vorarbeit für die Sonderausstellung ¿Helden¿ die das LWL-Museum im Jahr 2010 zeigen wird.
Große hinterleuchtete Fotos erschließen das Außengelände des Museums ab Oktober 2009 in der Ausstellung ¿Verbrannte Landschaften¿. Die Fotos zeigen natürliche Feuerphänomene wie Vulkane aber auch Feuer- und Lichtwelten, die von Menschen erzeugt werden.

Das LWL-Freilichtmuseum Detmold (Kreis Lippe) widmet sich im kommenden Jahr dem Thema Migration: In der Zeit vom 1. April bis zum 31. Oktober beschäftigt sich das Museum damit, wie Russlanddeutsche in der ehemaligen Sowjetunion gelebt haben und wie sie ab 1987 in der Bundesrepublik ankamen. Dabei rückt die Ausstellung ausgewählte russlanddeutsche Familien und Einzelpersonen in den Mittelpunkt. Fotos in ihrem neuen Lebensraum und mitgebrachte Erinnerungsstücke wie Sterbeurkunden von Angehörigen oder ein Anschreibebuch als einzige Erinnerung an die Mutter erzählen in der Ausstellung ¿Angekommen. Russlanddeutsches Leben¿ vom Leben der Menschen.

Das LWL-Freilichtmuseum Hagen zeigt ab 16. Juni die Ausstellung "Frauen im Handwerk". Im Mittelpunkt der Schau stehen Biografien von Handwerkerinnen, ihre speziellen Werkzeuge und Arbeiten. Die Ausstellung beschreibt auch die historische Entwicklung der im Handwerk tätigen Frauen, wie sie in diesen Beruf "gerutscht" sind und seit wann bestimmte handwerkliche Berufsbilder für Frauen nicht mehr ungewöhnlich waren.
Die zweite Sonderausstellung der Saison im Goldschmiedehaus befasst sich mit dem Edelstein Opal. Die Teilnehmer des Ausbildungswettbewerbs "Junge Cellinis" stellen ihre über 100 Arbeiten zum Thema Opal vor.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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