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Mitteilung vom 19.09.08

Presse-Infos | Kultur

Menschen in schlichter Schönheit modelliert:

LWL und Stadt Soest zeigen Wanderausstellung ¿Robert Ittermann ¿ Zeichnungen und Plastiken¿

Bewertung:

Soest (lwl). Menschen waren das bevorzugte Thema des Bildhauers Robert Ittermann. Dabei blieb er immer dem klassisch-humanistischen Menschenbild verpflichtet. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und die Stadt Soest, die den Ittermann-Nachlass verwaltet, erinnern in der Wanderausstellung ¿Robert Ittermann ¿ Plastiken und Zeichnungen¿ an den 1886 in Iserlohn geborenen und 1970 in Völlinghausen am Möhnesee verstorbenen Künstler. Erste Station der Ausstellung ist das Wilhelm-Morgner-Haus in Soest (21. September bis 2. November).

¿Ittermanns Werke sind gekonnt schlicht modelliert und zeigen seine Fähigkeit, mit zarter und sensibler Annäherung, zeitlose Bildnisse von Anmut und Schönheit zu schaffen. Nicht selten muten die Kompositionen klassisch an, aber Ittermann rückte die Figuren nie ins Idealistische. Sei Anliegen war es, ein allgemeines Menschenbild zu geben. Ganz in sich gekehrt, still und harmonisch, treten die Menschen dem Betrachter entgegen. Dabei vermied Ittermann Überflüssiges, indem er seine Menschenbilder auf die reine Darstellung des Körperlichen reduzierte¿, erklärt Ausstellungsmacherin Stefanie Riboni.

Die Ausstellung würdigt den Plastiker Ittermann, der auch Arbeiten für den öffentlichen Raum geschaffen hat. Anhand verschiedene Vorzeichnungen und Gipsmodelle macht die Ausstellung Ittermanns Arbeitsweise nachvollziehbar. Gleichzeitig wird eine bisher unbekannte Seite des Bildhauers zu sehen sein: Ittermann als Zeichner und genauer Naturbeobachter. Die Wanderausstellung zeigt auch Landschaftsbilder seiner Heimat, sowie einige Porträtzeichnungen, die sein besonderes Interesse an der menschlichen Physiognomie zeigen.

Zur Person
Ittermann wurde 1886 als Sohn eines Bäckers in Iserlohn geboren. In der Zeit von 1900 bis 1904 absolvierte er eine Lehre als Modelleur an der Königlichen Fachschule für Metallindustrie in Iserlohn. Anschließend besuchte er das Versuchsatelier für angewandte Kunst in München bei Hermann Obrist und Eugen Meyer. Bevor er 1905 in Düsseldorf das Studium an der Kunstgewerbeschule bei Prof. Rudolf Bossel und Peter Behrens aufnahm, arbeitete er ein Jahr als Modelleur in Iserlohn. 1908 wechselte Ittermann an die Kunstakademie in Karlsruhe. Hier wurde er 1914 Meisterschüler von Prof. Hermann Volz und Prof. Wilhelm Gerstel. Nach dem Kriegsdienst (1914 bis 1918) arbeitete er von 1921 bis 1928 als freier Künstler in Karlsruhe, 1928 richtete er sich ein Atelier in Düsseldorf ein. Wie viele andere Künstler floh er 1943 vor den Bombardierungen Düsseldorfs aufs Land. Er fand in Wamel am Möhnesee Unterschlupf bei Toni und Hermann Kätelhön. 1949 zog er ins benachbarte Völlinghausen wo er 1970 im Alter von 70 Jahren starb.

1937 erhielt Ittermann den Cornelius-Preis Düsseldorf und den 1. Preis beim Rheinischen Bildhauer-Wettbewerb der Stadt Mönchengladbach. 1949 zeichnete ihn die Stadt Hagen mit dem Karl-Ernst-Osthaus-Preis aus, 1951 gewann er den Wettbewerb eines Marktbrunnens für die Stadt Vreden und 1955 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Iserlohn.

Zur Ausstellung ist ein gleichnamiger Katalog erschienen, der die Themen der Ausstellung vertieft. Er ist für zehn Euro an der Museumskasse oder kann unter wma.info@lwl.org bestellt werden.

Robert Ittermann
Zeichnungen und Plastiken

Eine Wanderausstellung des LWL-Museumsamtes für Westfalen
und der Stadt Soest
Wilhelm-Morgner-Haus, Soest
21. September bis 2. November
Öffnungszeiten: dienstags bis samstags 10 bis 12 Uhr und 15 bis 17 Uhr,
sonntags 10.30 bis 12.30 Uhr

Weitere Ausstellungsstationen:

Münsterlandmuseum Burg Vischering
Lüdinghausen, 11.Januar bis 8. März 2009

Museum der Stadt Berleburg, 15. März bis 10. Mai 2009

Städtisches Heimatmuseum Lippstadt, 17. Mai bis 12. Juli 2009

Stadtmuseum Iserlohn, 19. Juli bis 13. September 2009

Stadtmuseum Brakel, 20. September bis 15. November

Medizin- und Apothkenhistorisches Museum Rhede
24. Januar bis 21. März 2010



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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