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Mitteilung vom 07.07.08

Presse-Infos | Kultur

Widukind und die Sachsen

Ein archäologischer Blick auf die Frühzeit Westfalens

Bewertung:

Die Altertumskommission des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe hat ein neues Buch über ¿Widukinds heidnische Vorfahren¿ herausgegeben. Der Autor Prof. Dr. Torsten Capelle, Vorsitzender der Altertumskommission, verspricht einen ¿Überblick über das Werden der Sachsen¿. Im Gegensatz zu früheren Veröffentlichungen werfe das Buch einen archäologischen Blick auf die Altsachsen und ihren Anführer Widukind (8. Jh.). ¿Einen so kompakten Überblick über die Geschichte der Sachsen gab es bisher noch nicht¿, so Capelle. Zudem sei das Buch für eine ¿größere Öffentlichkeit¿ und nicht nur für Wissenschaftler gedacht, spiegele aber auch den aktuellen Stand der Forschung wieder.
Über das Volk der Sachsen weiß man heute weitaus mehr als über ihren zeitweiligen Anführer Widukind. Über ihre Geschichte nähert sich Capelle dem Widukind an. Er resümiert: ¿Ohne Zweifel waren die Sachsen eine der wirklich großen germanischen Gruppen des frühen Mittelalters. Man zog herum und dahin, wo gerade etwas los war.¿ Capelle verfolgt die Geschichte des Sachsenvolkes zwar anhand von schriftlichen Angaben, aber in erster Linie mit Hilfe der Bodenfunde von Archäologen. Zahlreiche Abbildungen illustrieren die Entwicklung und Lebensweise des Volkes.

Über den Herzog der Altsachsen, Widukind, gibt es nur wenige aussagekräftige Quellen. Woher Widukind stammt bleibt unklar. Als sicher kann allerdings gelten, dass er Sachse war. Capelle: ¿Er war offenbar ein wichtiger Mann für sein Volk und das heutige Westfalen.¿ Capelle bezeichnet ihn als ¿berühmt im wahrsten Wortsinn¿. 777, als Karl der Große einen Reichstag in Paderborn abhält, wird er das erste Mal erwähnt. Die Abwesenheit Widukinds ist ausdrücklich verzeichnet, woraus der Autor schließt, dass Widukind ¿schon damals eine überragende Persönlichkeit gewesen sein muss¿. Für 778 und 782 wird in den Reichsannalen über zwei Aufstände der Sachsen unter der Anführung Widukinds berichtet. Nach seiner Taufe im Jahre 785 in Attigny taucht Widukind unter, die Quellen versiegen.

Torsten Capelle: Widukinds heidnische Vorfahren. Das Werden der Sachsen im Überblick. Verlag für Regionalgeschichte Bielefeld 2008. 80 Seiten, 40 Abbildungen. 12,40 Euro



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