LWL-Newsroom

Mitteilung vom 13.06.08

Presse-Infos | Kultur

Ein Sommer voller Farben, Bildern, Frauen und Leidenschaft

Novelle von Hermann Hesse als Abendlesung im LWL-Planetarium

Bewertung:

Münster (lwl). Beate Reker liest am Dienstag, 17. Juni, um 19.30 Uhr, im Zeiss-Planetarium des LWL-Museums für Naturkunde aus 'Klingsors letzter Sommer' von Hermann Hesse. Im Planetarium des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) werden die Zuhörer von Reker mit in eine Geschichte gezogen, die das Lebensgefühl einer ganzen Generation zum Ausdruck bringt.

Hesses Novelle über den letzten, rauschhaft verlebten Sommer des Malers Klingsor zählt zu den literarischen Höhepunkten des deutschen Expressionismus. Vielleicht war das Buch deshalb um 1920 besonders bei Jugendlichen beliebt: Hin zum Augenblick, lebe jede Sekunde, Carpe Diem ¿ so lautet die Botschaft des Buches. Geschildert werden die letzten Monate eines Malers, dessen Schaffensrausch an die Intensität Vincent van Goghs erinnert. Klingsor will jede Sekunde auskosten. Er will den Mond trinken, nicht schlafen, im Weinrausch die Welt dirigieren, Frauen lieben - versäumtes Leben, versäumtes Lieben nachholen, im Grunde eine zweite Pubertät durchmachen. Eine dramatische Szenenfolge zeigt Klingsors Wettlauf mit dem Tod, den er mit immer neuen und waghalsigeren Bildern zu überrunden versucht.

Die Geschichte des Malers Klingsor ist eine Erinnerung an den Sommer 1919. Klingsor, zweiundvierzig Jahre alt und allein, Maler, Dichter, Philosoph und Hypochonder, vom Tod beunruhigt, besessen von einer Leidenschaft für das Leben und die Kunst und zu Ausgelassenheit und Depressionen neigend, ist offensichtlich Hesse selber. Hermann Hesse, geboren am 2. Juli 1877, war im Sommer 1919 42 Jahre alt.

Klingsor ist aber nur eine von zwei Selbstprojektionen. Sein enger Freund, der blonde Dichter Hermann, ein zurückhaltender Schriftsteller, der traurige Gedichte schreibt, ist die zweite. Hermann ist der zurückhaltendere und gemäßigtere Mensch, der Hesse gewesen war und der wieder zutage treten sollte, nachdem Klingsor verschwunden war.

Hermann Hesse, am 2. Juli 1877 in Calw/Württemberg als Sohn eines baltendeutschen Missionars und der Tochter eines württembergischen Indologen geboren, starb am 9. August 1962 in Montagnola bei Lugano. Er wurde 1946 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Eintrittskarten zum Preis von 3,50 Euro sind bei Münster Information (Telefon 0251 492-2714) oder dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr im LWL-Museum für Naturkunde (Telefon 0251 591-6050) erhältlich.



Pressekontakt:
Bianca Fialla, Telefon: 0251 591-6066 und Markus Fischer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos