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Mitteilung vom 07.05.08

Presse-Infos | Kultur

¿Der Mars ist im Ars¿

LWL-Landesmuseum präsentiert als Kunstwerk des Monats Mai ein Flugblatt von 1650

Münster (lwl). ¿Der Mars ist nun im Ars¿ (um 1650) ist ein Flugblatt über das Ende des Dreißigjährigen Krieges betitelt, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Kunstwerk des Monats Mai vorstellt.

¿Der Kriegsgott Mars erliegt der Kunst (lateinisch Ars)¿, kann man diese Schlagzeile übersetzen. Der Künstler stellt die Forderung, dass an die Stelle des zerstörerischen und leidbringenden Krieges nun wieder Recht, Gesetz und Kunst treten sollen. Die Doppeldeutigkeit des Titels ergibt sich aus der Bedeutung des Wortes ¿Ars¿ im Deutschen, in Kombination mit dem lateinischen Begriff für Gesetz, ¿Lex¿. ¿Das Spottblatt entlädt die ganze aufgestaute Wut des bürgerlichen Verfassers gegen den
Krieg und gegen die Soldaten, deren Fäkaliensprache nun - mit der Bildungssprache Latein bemäntelt ¿ gegen das Militär gewendet wird¿, erklärt Dr. Gerd Dethlefs vom LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster.

Das Spiel mit diesem Hintersinn mache das Blatt selbst zu einem vielschichtigen Kunstwerk, das seinen Reiz dem lehrhaften Zusammenspiel von Bild und Text, Kunst und Geschichte verdanke. Der gereimte Text steht in Bezug zu den szenischen Abbildungen, wie beispielsweise dem liegenden Mars, abziehenden Söldnertruppen oder der Obrigkeit, die den Krieg zu verantworten hatte.

Der Text ist aus Sicht der einfachen Bürger geschrieben, der Betroffenen des Krieges und der eigent-lichen Nutznießer des Friedens. ¿Die Kunst kann erst blühen, wenn die historisch-politischen Voraus-setzungen stimmen, das heißt wenn Frieden herrscht¿, so Dethlefs. Das Flugblatt belege, dass Kunst nicht nur Selbstzweck sei, sondern auch dem Frieden dienen kann und ein Mittel ist, sich gegen die Obrigkeiten zu wehren.



Pressekontakt:
Christina Henneke, Telefon 0251 5907-209, christina.henneke@lwl.org und Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235, presse@lwl.org
presse@lwl.org




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