LWL-Newsroom

Mitteilung vom 17.04.08

Presse-Infos | Kultur

Stahl in China

Ein Dia-Vortrag im LWL-Industriemuseum Henrichshütte

Bewertung:

Hattingen (lwl). Die chinesische Stahlindustrie und ihre Werksbahnen stehen im Mittelpunktes eines Diavortrages, zu dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe am Freitag, 25.April, in sein LWL-Industriemuseum einlädt. Jan Schirling berichtet ab 19.30 Uhr über die Stahlindustrie im Reich der Mitte.

China. Das ist weit weg. Das sind Olympische Spiele. Das ist in den Nachrichten. Hat das etwas mit uns zu tun? Die boomende Stahlindustrie in China ist im Begriff, an die Spitze der weltweiten Stahlerzeuger aufzurücken. Unser Wissen über diese Schlüsselbranche im ¿Reich der Mitte¿ ist hingegen bescheiden. Der Diavortrag von Jan Schirling, selbst Hütteneisenbahner in der deutschen Stahlindustrie, vermittelt einen Überblick über die Geschichte der chinesischen Stahlindustrie und ihre Standorte. Auf etlichen Reisen hat er wichtige Werke bereist und fotografiert. Im Mittelpunkt des Diavortrages stehen die Werkseisenbahnen, auf denen immer noch einige Dampfloks eingesetzt werden.

Beim Betrachten seiner Dias fallen einem erstaunlich viele Fragen ein, die aktuell sind. Immerhin wurden im Ruhrgebiet gigantische Industriebetriebe abgebaut, um sie in China wieder in Betrieb zu nehmen - nicht zuletzt der Hochofen 2 der Henrichshütte. Schirling war in verschiedenen Provinzen Chinas unterwegs, nicht zuletzt im "rust belt" in Liaoning, dem Schwerindustriezentrum im Nordosten Chinas. Entlang der Werksbahnen lichtete er Stahl- und Walzwerke, Eisenwerke sowie Erzbergwerke ab - im Fokus immer die Schiene. Viele der Betriebe sind Staatswerke aus den 1950er und 70er Jahren, aber auch moderne Werke mit westeuropäischer Technologie tauchen auf (Danielli, Wurth etc.).

Was macht China mit dieser Technologie? Wir erinnern uns an die Schlagzeilen, dass Chinas Montanindustrie die Rohstoffmärkte leerkauft. Mittlerweile ist das Milliarden-Volk Selbstversorger, wird zur Exportnation für Hüttenprodukte. Noch dominieren einfachere Qualitäten, etwa Baustähle für Gebäude- und Verkehrsanlagenbau. Doch auch Flachstähle in höheren Qualitäten für die Konsumgüter- und die Fahrzeugindustrie gewinnen an Bedeutung, in letzter Zeit auch Edelstähle. So findet man heute in China die ganze Bandbreite vom alten, teilmechanisierten "Gammelwerk" bis zum westeuropäischen HighTech-Standard. So unterschiedlich die Anlagen, so verschieden sind auch die Produktionsbedingungen für Mensch und Umwelt. Vielleicht eine Hoffnung, dass mit der Modernisierung der Produktion auch eine solche des gesellschaftlichen Rahmens einhergehen mag?

Der Abend beantwortet diese Fragen natürlich nicht. Aber er regt an, sie zu stellen. Der Vortrag beginnt wie seit Anfang 2008 üblich pünktlich um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.



Pressekontakt:
Robert Laube, Museumsleiter Henrichshütte, Tel. 02324 9247-0 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos