LWL-Newsroom

Mitteilung vom 15.04.08

Presse-Infos | Der LWL

LWL-Preis 2008:

Bürgerschaftliches Engagement ausgezeichnet

Bewertung:

Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat am Dienstag (15. April) sechs Vereine und Bürger für ihren besonderen ehrenamtlichen Einsatz ausgezeichnet. ¿Wir ehren Menschen, die sich für eine Idee begeistern und sich dabei für andere außergewöhnlich einsetzen¿, so LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch bei der festlichen Verleihung in Münster.
Den LWL-Jugendpreis teilen sich die Abenteuerkiste Greven e.V. (Kreis Steinfurt) und Dirk Neef vom Jugendzentrum Tossehof in Gelsenkirchen. Im Bereich Psychiatrie erhielt die Christliche Krankenhaushilfe e.V. aus Paderborn und im Bereich Kultur der Verein WasserEisenLand e.V. aus Hagen einen der LWL-Preise. Filmemacher Marko Rösseler (Köln) und der Verein Pro Integration e.V. (Hagen-Hohenlimburg) bekamen den LWL-Sozialpreis, der in diesem Jahr ebenfalls geteilt wurde. Die Preise für die überdurchschnittlichen und innovativen Leistungen sind mit einem Preisgeld von jeweils 2000 Euro dotiert.

Dr. Wolfgang Kirsch und Maria Seifert, Vorsitzende der LWL-Landschaftsversammlung, würdigten die beiden Preisträger des LWL-Jugendpreises aus Greven und Gelsenkirchen für ihr ehrenamtliches Engagement, das im Fall von Dirk Neef bereits über 26 Jahre andauere. ¿Das Jugendzentrum Tossehof wurde 1981 gegründet. Seitdem steht Dirk Neef für Engagement, das im Alltag ohne großes Aufsehen Integration und Verständigung fördert¿, betonte Kirsch. Durch diese langjährige Unterstützung der offenen Kinder- und Jugendarbeit trage der gelernte Bergmann dazu bei, eine generationsübergreifende und kontinuierliche Arbeit im Jugendzentrum sicherzustellen. Neben regelmäßigen Musikveranstaltungen bilden wöchentliche Fußballspiele und die Ausbildung von jugendlichen Nachwuchsschiedsrichtern wesentliche Arbeitsschwerpunkte des leidenschaftlichen Fussballers, der als ¿guter Geist¿ organisiert, unterstützt und vermittelt.

Die Abenteuerkiste Greven e.V., bei der sich rund 60 Jugendliche und junge Erwachsene für Gleichaltrige und Kinder engagieren, trage mit ihren vielfältigen Angeboten zu einer lebendigen, flexiblen und zukunftsfähigen Kinder- und Jugendarbeit in und für Greven bei. ¿Spannung, Unterhaltung und Abenteuer ohne Langeweile bietet die Abenteuerkiste¿, lobte Maria Seifert den Einsatz. Das selbstständig betriebene Jugendcafé Kesselhaus feierte nach Renovierungsarbeiten und mit verbessertem Konzept vor kurzem Neueröffnung. Auch Ferienprogramme und Projekte zur Ganztagsbetreuung in den Ferien bieten Jugendlichen nicht nur Erlebnisse für die eigene Freizeit. Sie bekommen auch die Möglichkeit, sich durch Schulungen zu qualifizieren und sich mit ihren ganz eigenen Fähigkeiten für andere einzusetzen.

Der LWL-Psychiatriepreis 2008 geht an den Verein Christliche Krankenhaushilfe e.V. in Paderborn. ¿Damit würdigt der LWL das kontinuierliche Engagement von mehr als 70 Vereinsmitglieder bei der ehrenamtlichen Betreuung und Begleitung von Patientinnen und Patienten der LWL-Klinik Paderborn, seit über 25 Jahren¿, so LWL-Parlamentsvorsitzende Maria Seifert bei der Feier im münsterischen Erbdrostenhof.

Viele seien unsicher im Umgang mit seelisch verletzten Menschen, die sich anders als andere verhalten. Meistens werde lieber Distanz gehalten, so Seifert. Die Vereinsvorsitzende Sylvia Richard setzte mit ihrer Arbeit genau an diesem Punkt an. Die Menschlichkeit jeder einzelnen Patientin, jedes einzelnen Patienten soll Beachtung und Wertschätzung finden. Für die Vorsitzende ist der Preis Bestätigung für die weitere Begleitung psychisch erkrankter Menschen durch Besuche und gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge, eine Partie ¿Mensch ärgere Dich nicht¿ oder einen Kaffee in der vom Verein betriebenen Cafeteria. Ziel sei, neben Patienten auch deren Angehörige und Freunde zu unterstützen und zu stärken, hieß es.

Für seine TV-Reportage ¿Hotel zur lockeren Schraube¿, die das Leben einer Wohngemeinschaft von psychisch behinderten Männern des Sozialwerkes St. Georg in Gelsenkirchen porträtiert, wurde Marko Rösseler mit dem LWL-Sozialpreis ausgezeichnet. Mit Handkamera und ohne das übliche Filmteam sei durch den Einsatz des Filmemachers ein sehenswerter WDR-Film entstanden, der weder moralisiere noch kritisiere. ¿Er lässt die Menschen selbst sprechen und zu ihren Eigenarten stehen. Die Nähe zu den Menschen entsteht durch das Verständnis, dass Marko Rösseler für sie erweckt¿, würdigte LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch den Filmautor.

Die zweiten Preisträger in der Kategorie Soziales sind die Mitglieder des Vereins Pro Integration in Hagen-Hohenlimburg. Sie wurden für die berufliche Bildung und Integration von jungen Menschen mit einer Lernbehinderung oder einer leichten geistigen Behinderung ausgezeichnet. Maria Seifert: ¿Dank des Ideenreichtums und des persönlichen Einsatzes der Männer und Frauen ist es gelungen, viele junge Leute auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln, die sonst durch das Netz des Berufsbildungssystems hindurchgefallen wären.¿ 1982 auf Initiative von Inge Wälzholz-Junius gegründet, biete der Verein nicht nur verschiedene Ausbildungsberufe in unterschiedlichen Betrieben an. ¿Pro Integration¿ ermögliche es außerdem zertifizierte Teilqualifikationen zu erwerben. Zurzeit plant der Verein ein Integrationsunternehmen für junge Männer und Frauen, die nicht in Betriebe auf dem freien Arbeitsmarkt vermittelt werden können.

Für seine hervorragenden Verdienste um die Erschließung und Weiterentwicklung der Märkischen Industriekultur erhält der 1996 gegründete Verein WasserEisenLand e.V. aus Hagen den LWL-Kulturpreis 2008. ¿Möglich war das nur durch den Einsatz der vielen sachkundigen Mitglieder. Mit seiner breitgefächerten Kompetenz ist der Verein mittlerweile zum wichtigsten Ansprechpartner für die Industriekultur der märkischen Region geworden¿, bemerkte Dr. Wolfgang Kirsch. Die Mitglieder unterstützen durch ihre Arbeit die kulturelle und touristische Weiterentwicklung der Technikdenkmäler und Technikmuseen der Region. Sie präsentieren das Wasser-Eisen-Land auf Touristikmessen und in einem Taschenführer mit praktischen Tourentipps für interessierte Besucher. Aktuell entwickelt der Verein in Abstimmung mit dem NRW-Bauministerium ein Beschilderungssystem für das WasserEisenLand und die Teilroute ¿Täler der Industriekultur/Industrial Valleys¿ im Rahmen der Europäischen Route der Industriekultur.



Pressekontakt:
Anja Schattschneider und Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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