Mitteilung vom 07.02.08
Presse-Infos | Kultur
Kunstwerk des Monats Februar 2008
¿Schwarzbrot und immer nur Regen¿ - Ein Italiener in Münster
Münster (lwl). Als Kunstwerk des Monats Februar präsentiert der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) im LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster
ein Porträt des Italieners Fabio Chigi. Der Künstler Anselm van Hulle porträtierte den Kirchenmann, der 1644 als päpstlicher Nuntius zu den westfälischen Friedensverhandlungen nach Münster kam, um zwischen den katholischen Gesandtschaften zu vermitteln.
Das während seines Aufenthaltes entstandene Bild zeigt einen kränklichen Mann, der nicht nur am Münsteraner Klima zu leiden hatte, sondern auch seine politische Erfolglosigkeit akzeptieren musste. Seine Forderungen fanden keinen Eingang in die Protokolle im Oktober 1648, und er musste den radikalen Machtverlust der katholischen Kirche in den deutschen Ländern erfahren.
Den Münsteranern ist Chigi vor allem auf Grund seiner schmähvollen Äußerungen über ihre Stadt in Erinnerung geblieben. Das Klischee des immerwährenden Regens hat er vor 360 Jahren in die Welt gesetzt, ebenso wie seine rüden Äußerungen über die fehlende kulinarische Raffinesse der Münsteraner Küche ¿ er mochte scheinbar kein Schwarzbrot.
In der Fülle der damals entstandenen Gesandtenporträts - eine ganze Galerie ist im Friedenssaal zu sehen - bildet das qualitätsvolle Porträt des Künstlers Anselm van Hulle einen Höhepunkt. Bei seiner Abreise nahm Chigi, der einige Zeit später unter dem Namen Alexander VII. Papst werden sollte, das Porträt mit in seine Heimat. Erst drei Jahrhunderte später fand es seinen Weg zurück nach Münster und bereichert seitdem die Sammlung zum 30-jährigen Krieg und Westfälischen Frieden des LWL-Landesmuseum in Münster.
Pressekontakt:
Claudia Miklis, Telefon 0251 5907-168, claudia.miklis@lwl.org und Frank Tafertshofer, Telefon 0251 591-235
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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