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Mitteilung vom 14.12.07

Presse-Infos | Kultur

¿Normale Psychiatrie und psychiatrische Normalität¿

Geschichtsstudenten besuchen LWL-Klinik Warstein

Bewertung:

Warstein (lwl). Nicht der Hörsaal in Münster sondern die LWL-Klinik in Warstein (Kreis Soest) war am Donnerstag (13.12.) Ziel von Geschichtsstudenten der Uni Münster. Im Rahmen der Veranstaltung ¿Psychiatrie und Gesellschaft im 20. Jahrhundert¿, die Prof. Dr. Franz-Werner Kersting, Historiker am Institut für westfälische Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) anbietet, besuchten sie die Klinik, in der auch ein Psychiatriemuseum untergebracht ist.

¿Psychiatrie ist oft normaler, und die
Normalität oft psychiatrischer als viele glauben¿, mit diesen Worten begrüßte Dr. Josef Lessmann, leitender Arzt der LWL-Kliniken in Warstein und Lippstadt die Besucher. Außerdem lernten die Ex-kursionsteilnehmer Andreas Müller-Andriessen, bis 1995 Verwaltungsleiter, und sein Team kennen. Sie haben zusammen mit Anderen in rein ehrenamtlicher, jahrelanger Arbeit das Psychiatriemuseum, so wie es heute besteht, aufgebaut und konzipiert. Wilfried Schalles berichtet über die Idee eines Museums: ¿Eigentlich haben wir schon in den 70er Jahren angefangen zu sammeln, wir sind über die Dachböden und durch die Keller gegangen, und haben so viel gefunden, dass wir nur einen kleinen Teil zeigen können.¿ Müller-Andriessen ergänzt: ¿Zunächst war es schwierig geeignete Räume zu finden, aber die Betriebsleitung zeigte sich nobel.¿ Sie stellt für die Ausstellung eine etwa 500 Quadratmeter große Fläche in dem ehemaligen Küchengebäude zur Verfügung.

Die umfangreiche Ausstellung klammert dabei die Zeit zwischen 1933 und 1945 nicht aus: Den Deportationen und Tötungen im Rahmen des NS-¿Euthanasie¿-Programms ist auf dem Gelände eine eigene Gedenkkapelle gewidmet. Stefan Huhn, einer der Studierenden, resümiert am Ende des Tages: ¿Ein ausführlicher und ungewöhnlicher Einblick für den Rahmen eines Exkursions-Tages.¿

Hintergrund:

¿Psychiatrie und Gesellschaft im 20. Jahrhundert¿, dies ist der Titel einer Veranstaltung des Historischen Seminars der Uni Münster im aktuellen Semester. ¿Die Verhältnisse in den Psychiatrien als Spiegel des Wertegefüges einer Gesellschaft¿ darzustellen ist das Ziel des Dozenten Prof. Dr. Franz-Werner Kersting, Historiker am Institut für westfälische Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und am Historischen Seminar der Uni Münster. Seit Oktober nehmen jede Woche etwa 90 Studierende im Fürstenberghaus an dem Angebot teil. Das Thema, das sowohl geschichtlich wie ethisch Interessierte anspricht, lässt jede Woche aufs Neue anregende Diskussionen entstehen.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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