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Mitteilung vom 09.10.07

Presse-Infos | Kultur

Der Graf-Flügel im Erbdrostenhof ¿singt¿ wieder:

LWL hat das historische Instrument restaurieren lassen

Münster (lwl). Egal, wie gut die Pianisten bei Konzerten im münsterschen Erbdrostenhof im vergangenen Jahr spielten, der Conrad-Graf-Flügel aus der Zeit um 1830 wollte einfach nicht mehr den ¿singenden¿ Klang produzieren, den das historische Instrument früher ausgezeichnet hat. Stattdessen mischten sich immer wieder Nebengeräusche ins Konzert. Grund für die Zwischentöne: Der Korpus des Instrumentes hatte sich mit der Zeit derart verzogen, dass einige Saiten zu kurz geworden waren und nicht mehr optimal klangen. Deshalb hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe
(LWL) sein Instrument für rund 40.000 Euro restaurieren lassen.

¿Der Flügel ist nicht nur ein Instrument, er ist ein seltenes Stück Musikgeschichte. Deshalb sehen wir uns als Eigentümer in der Pflicht ihn zu erhalten¿, begründet LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch den Aufwand.

Jetzt brachte Edwin Beunk, Fachmann für die Restaurierung historischer Instrumente, den Flügel zurück in den münsterschen Erbdrostenhof. Er hat das Instrument in den vergangenen Wochen vollständig auseinander gebaut. ¿Um den Korpus wieder zu richten, müssten wir viel Furnier entfernen.

Wir haben dabei natürlich alle Originalteile wiederverwendet¿, so der Fachmann aus dem nieder-ländischen Enschede. Ein weiteres Problem, dass er beheben musste, sei auch der Knochenleim, der beim Bau des Instrumentes verwendet worden sei. Nach 170 Jahren sei er zu sehr ausgetrocknet, um der Saitenspannung von 6000 Kilogramm gewachsen zu sein.

Hintergrund:

Trotz der üblichen Alterserscheinungen des Conrad-Graf-Flügels nach über 170 Jahren gelten die Instrumente des Wiener Hofinstrumentenmachers als besonders haltbar und stimmfest. Der Flügel im Erbdrostenhof gehört zu den größten seiner Zeit. Er wurde zwischen 1825 und 1835 erbaut. In den 1970er Jahren wurde er auf dem Dachboden eines steirischen Herrenhauses wieder entdeckt und 1975 erstmals restauriert. Aus einer Instrumentensammlung ging er 1979 in den Besitz des LWL über. ¿Der sensible und trotzdem voluminöse Klang des Conrad-Flügels gestattet die authen-tische Wiedergabe der Werke Beethovens und der frühen Romantik. Auch optisch ist er mit seinen schön gemaserten Nussbaumfurnier, mit seinen eleganten Füßen aus Messinglaufrollen und der geschwungenen Pedallyra ein besonders schönes Beispiel des Wiener Biedermeiers¿, so Beunk.



Achtung Redaktionen --- Achtung Redaktionen --- Achtung Redaktionen

Am Donnerstag, 18. Oktober, um 18 Uhr feiern der LWL, die Stadt Münster und der Graf Droste zu Vischering das 250-jährige Jubiläum des Erbdrostenhofes mit einem Festakt. Eingerahmt durch klassische Musik auf historischen Instrumenten (darunter auch der frisch restaurierte Conrad-Graf-Flügel) begrüßt Sie LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch. Dr. Berthold Tillmann, Oberbürgermeister der Stadt Münster, und Benedikt Graf Droste zu Vischering gestalten das Programm mit Grußworten. Zu diesem Festakt laden wir Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, herzlich ein.



Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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