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Mitteilung vom 19.09.07

Presse-Infos | Kultur

Kampf der Hütte ¿ 20 Jahre danach

Vortrag von Rolf Bäcker im LWL-Industriemuseum Henrichshütte

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Hattingen (lwl). Nach Monate langem Ringen um die Henrichshütte verkündete der Aufsichtsrat der Thyssen Stahl AG am 23. Juni 1987 seinen Beschluss, das Hattinger Hüttenwerk stillzulegen. Trotzdem gaben Betriebsrat, Belegschaft, IG-Metall und ihre Mitstreiter aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens den Kampf nicht auf. Am Freitag, 21.9.2007, zieht Rolf Bäcker, damals Betriebsratsvorsitzender der Henrichshütte, 20 Jahre später Bilanz. Der Vortrag im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) beginnt um 20 Uhr.

Im Rückblick lässt Rolf Bäcker die Jahre 1987 bis 1989 noch einmal Revue passieren. Über 125 Jahre lang wurde im Hattinger Tal Eisen erschmolzen und daraus Stahl gekocht: Ende der 1960er Jahre mit mehr als 10.000 Belegschaftsmitgliedern ¿ Ende 1986 mit nur noch 5.500. Betriebsbedingte Kündigungen und in Folge davon Massenarbeitslosigkeit drohten den Beschäftigten der Henrichshütte. Das nahmen Betriebsrat und IG Metall nicht hin. Ihr Aktionsplan mobilisierte über Monate hinweg die Menschen der Stadt und Region. Die Stilllegung der Henrichshütte konnten diese groß angelegten Proteste nicht verhindern. Auch die Forderung, Ersatzarbeitsplätze zu schaffen, konnte nicht durchgesetzt werden. Die Katastrophe Massenarbeitslosigkeit konnte allerdings abgewendet werden. Das ist ein Verdienst des gemeinsamen Vorgehens.

Rolf Bäckers Vortrag bildet den Auftakt des Begleitprogramms für die Mitmach-Ausstellung ¿Meine Hütte¿ des Fördervereins Industriemuseum Henrichshütte e.V., die noch bis 18.12.2007 im LWL-Industriemuseum Henrichshütte zu sehen ist. Sie spannt mit Fotografien, Zeichnungen und Dokumenten den ¿ Bilderbogen¿ vom dramatischen Arbeitskampf zur neuen Hütte.

Der Vortrag (Beginn 20 Uhr) ist kostenlos. Vorher bietet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seinem Hattinger Industriemuseum eine Führung über das Hochofengelände an. Besucher, die daran teilnehmen, zahlen 3,50 Euro (ermäßigt 2 Euro). Treffpunkt ist um 19 Uhr das Museumsfoyer.



Pressekontakt:
Anja Kuhn, LWL-Industriemuseum, Tel. 0231 6961-139 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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