Mitteilung vom 05.09.07
Presse-Infos | Kultur
Grundsatzbeschluss:
LWL-Römermuseum soll Freigelände bekommen
Haltern (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will sein Römermuseum in Haltern am See (Kreis Recklinghausen) um ein archäologisches Freigelände erweitern. Nach einem einstimmigen Grundsatzbeschluss von LWL-Kulturausschuss und Bauausschuss am Mittwoch (5.9.) soll das Gelände des ehemaligen Römerlagers für insgesamt 4,8 Millionen Euro erschlossen werden. Dem Beschluss über das knapp fünf Hektar große Areal, rund ein Fünftel der Fläche des historischen Militärlagers, muss noch der LWL-Landschaftsausschuss am 14. September endgültig zustimmen.
Der Beschluss ist davon abhängig, dass mindestens die Hälfte der Baukosten und sämtliche Kosten für den Kauf der Grundstücke von anderen übernommen werden. Der LWL will sich in einem ersten Schritt mit dem Vorhaben für neue Förderprogramme des Landes bewerben. Auf dem Gelände soll eine Toranlage mit Teilen der Umwehrung, Tribunenhäuser und Kasernen wieder erstehen.
¿Unser Museum, das besonders durch Sonderausstellungen wie die über Herculaneum mit 130.000 Besuchern bekannt wurde, muss sein Angebot erweitern, um die Besucherzahlen weiter dauerhaft zu erhöhen¿, so LWL-Kulturdezernent Prof. Dr. Karl Teppe vor dem Ausschuss. ¿Mit der Ergänzung des LWL-Römermuseums um ein archäologisches Freigelände kann die Attraktivität des Standortes gesteigert werden. Vielfältige Angebote und Veranstaltungen lassen für die Besucher den harten Alltag römischer Legionäre in einem Militärlager erfahrbar werden.¿
Bereits vor 100 Jahren war in Haltern für die Funde aus dem 2000 Jahre alten römischen Militärlager ein Römisch-Germanisches Museum gegründet worden, Vorläufer des LWL-Römermuseums, das seit 14 Jahren am originalen Schauplatz steht. Haltern, einer der wichtigsten Militärstandorte im Imperium Romanum, gilt in der Forschung mittlerweile nach zahlreichen Grabungen als der Ort mit der größten bekannten Konzentration von militärischen Anlagen aus der Zeit des römischen Kaisers Augustus.
Hintergrund:
Die Konzeption sieht als erste Bauphase des archäologischen Freigeländes die Rekonstruktion von Teilen der Umwehrung des Legionslagers vor. Auf den bereits ergrabenen Flächen sollen das Westtor und ein Stück der Holz-Erde-Mauer nachgebaut werden. Zudem wird der ehemals vor der Mauer verlaufende doppelte Spitzgraben wieder angelegt. Zusätzlich zu den vor dem LWL-Römermuseum liegenden Parkplätzen werden für die Besucher vor dem Archäologischen Freigelände weitere Parkmöglichkeiten geschaffen. Der Zugang zu dem Freigelände erfolgt durch das rekonstruierte Westtor.
Nach der Rekonstruktion des Westtores, der Holz-Erde-Mauer und der Spitzgräben sowie der wissenschaftlichen Auswertung der neuen Ausgrabungen auf dem Areal werden in einer zweiten Bauphase Teile der Innenbebauung des Lagers rekonstruiert. Ergänzende 3-D-Animationen unterstützen die realen Rekonstruktionen und vermitteln ein anschauliches Bild der Gesamtanlage.
Kasernen der Legionäre und Wohngebäude für höhere Offiziere kommen als zu rekonstruierende Fachwerkbauten infrage. Zudem soll ein Stück der vom West- zum Osttor durch das Militärlager führende Hauptstraße nachgebaut werden. Neben der Umwehrung und der Innenbebauung sind Freiflächen vorgesehen, die für museumspädagogische Aktionen genutzt werden können.
Die Vorlagen samt Anlagen finden Sie im Internet über unsere Homepage https://www.lwl.org in der Rubrik ¿Politik¿ (Termine und Vorlagen/Tagesordnungen/TO/VO).
Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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