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Mitteilung vom 15.06.07

Presse-Infos | Kultur

Pompejanische Wandmalereien als Spiegelbild des Luxus

neue Ausstellung kommt im Sommer

Bewertung:

Haltern (lwl). In welchem Luxus die anspruchsvollen Römer vor 2000 Jahren schwelgten und wie sie ihren Reichtum in Szene setzten, zeigt erstmals in Deutschland die neue Ausstellung "Luxus und Dekadenz" mit 170 Exponaten, darunter zahlreiche Wandmalereien, Goldschmuck und Marmorskulpturen. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert die Schau über das römische Leben am Golf von Neapel vom 16. August bis 25. November im LWL-Römermuseum in Haltern am See. Die Ausstellung geht anschließend nach Bremen, Nijmegen (Niederlande), München und nach Japan.

Mildes Klima, atemberaubende Ausblicke, fruchtbares Ackerland und Sonne satt - am Fuße des Vesuv ließ es sich gut leben. Das wusste vor 2000 Jahren die römische Oberschicht zu schätzen und ließ sich am Golf von Neapel in prunkvollen Stadthäusern und Villen nieder, ein pompöser Luxus, der auch seinerzeit Kritiker auf den Plan rief. Eine kleine Reihe zu den Themen der Ausstellung gibt einen ersten Ausblick:

Griechisch war in
¿Iphigenie auf Tauris¿ ¿ Goethes Bühnenstück von 1786 haben Generationen von Schülern in langen Deutschstunden interpretiert und mühsam in seine Einzelteile zerlegt. Was manchen Deutschschüler vor Verzweiflung die Haare raufen lässt, hat den Dichterfürsten Goethe in den Bann gezogen: die Geschichte von Agamemnons Tochter Iphigenie, deren Schicksal zuvor dem antiken Dichter Euripides den Stoff für seine Erzählung geliefert hat. Nicht weniger fasziniert von dem mythischen Verwirrspiel waren die wohlhabenden Römer, die sich vor 2000 Jahren am Golf von Neapel niederließen, um der Muße und dem Genuss, aber auch der Kunst zu frönen.

Sich in der griechischen Kultur auszukennen und dies auch zu zeigen, stand bei den antiken Kunstliebhabern hoch im Kurs. So wurden die großflächigen Wände der Prachtvillen oft mit Wandmalereien verziert, die mythologische Themen behandelten und damit das Wissen der Villenbesitzer über die griechische Kultur demonstrieren sollten.

Mit prächtigem Anstrich
Iphigenie auf Tauris oder Szenen aus dem Leben des Herkules an die Wand zu malen, war vor 2000 Jahren also durchaus in Mode. Nicht selten übernahmen die römischen Künstler die Motive dabei aus Musterbüchern, aus denen sich die betuchten Kunden ihre Bilder wie aus einem Katalog aussu-chen konnten. Es gab darunter auch profane Motive: Da sich die Räume mit Wandmalereien auf relativ preiswerte Weise verschönern und künstlich vergrößern ließen, fanden sich an vielen Wänden farbenfrohe Szenerien, etwa von idyllischen Landschaften, geselligem Leben oder Fantasiebauwerken.

Wie sich vor 2000 Jahren Wände mit Malereien verschönern ließen, zeigt die Ausstellung im LWL-Römermuseum anhand eines Filmes sowie mehr als 40 frisch restaurierten Fresken wie z.B. das Fresko eines liegenden Flötenspielers, das im oberen Bereich mit einem Stuckfries verziert ist. Einige der Fresken sind zum ersten Mal überhaupt in Deutschland zu sehen.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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