Mitteilung vom 11.05.07
Presse-Infos | Der LWL
UrUrUrUrUr-Enkel des Erfinders des Kokshochofens besucht das LWL-Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen
Hattingen (lwl). 1709 gelang es dem englischen Eisenfabrikant Abraham Darby I. zum ersten Mal, Roheisen mit Koks statt mit Holzkohle zu erzeugen. Sein Verfahren öffnete das Tor zur modernen Massenproduktion von Eisen und Stahl und wird im Grundprinzip bis heute weltweit angewandt. Am Freitag, 11. Mai 2007, besucht der direkte Nachkomme des Erfinders, Michael S. Darby, die Hochofenanlage des LWL-Industriemuseums in Hattingen anlässlich der diesjährigen Sitzung des Fachausschusses Geschichte des Stahlinstituts VDEh.
Abraham Darby I. (1667-1717) hatte 1708 am Fluss Severn das Hüttenwerk Coalbrookdale gepachtet. Hier entwickelte er das revolutionäre Verfahren, Roheisen mit Koks statt traditionell mit Holzkohle herzustellen. In England gab es aufgrund der vielseitigen Verwendung von Holz, z.B. für den Schiffsbau, einen großen Holzmangel. Steinkohle dagegen war in beliebiger Menge verfügbar. Die Steinkohle musste allerdings ¿verkokt¿, quasi veredelt werden, um die Schmelztemperatur des Eisens zu erreichen. Und die Hochöfen mussten ebenfalls dem neuen Verfahren angepasst werden.
1709 gelang es Abraham Darby endlich nach vielen Versuchen, sein Verfahren erfolgreich umzuset-zen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts setzte sich der Kokshochofen in Europa durch und machte Großbritannien zur ersten industriellen Nation. Sein Enkel, Abraham Darby III (1750-1791), wurde berühmt, indem er zwischen 1779 und 1781 die 30 Meter lange Ironbridge nahe Shrewsbury errichten ließ, die weltweit erste Eisenbrücke.
Der von Abraham Darby I benutzte Ofen ist weitgehend erhalten und in den Ironbridge Gorge Museen in Coalbrookdale zu besichtigen. Die Ironbridge gehört mittlerweilezum UNESCO-Weltkulturerbe.
Michael S. Darby, in der achten Generation direkter Nachkomme von Abraham Darby I. besucht das LWL-Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen in seiner Funktion als Mitglied des Ironbrige Gorge Museum Development trusts. Er referiert im Fachausschuss Geschichte des Stahlinstituts VDEh über die Entwicklung von Coalbrookdale vom Denkmal zum Weltkulturerbe. Der Fachausschuss Geschichte des Stahlinstituts VDEh setzt sich aus Vertretern der Stahlbranche, Technikgeschichte und Museen des Eisenhüttenwesens zusammen.
Pressekontakt:
Anja Kuhn, Tel. 0231 6961-139, a.kuhn@lwl.org und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
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