Mitteilung vom 04.05.07
Presse-Infos | Der LWL
Von jetzt auf 70 in drei Minuten ¿ im Altersanzug durch die Zeche - LWL-Museen rüsten sich für die ¿Generation Grau¿
Witten (lwl). Die Fakten sind bekannt: In 20 Jahren wird jeder vierte Deutsche älter als 65 sein. Was bedeutet der demografische Wandel für Museen, wie sollten Angebote für die ¿Generation Grau¿ aussehen und wie können Senioren in die Arbeit eingebunden werden? Diesen Fragen gehen Museumspädagogen aus ganz Deutschland nach, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) vom 17. bis 19. Mai 2007 zum Arbeitstreffen in seine Industriemuseen Zeche Nachtigall in Witten, Henrichshütte in Hattingen sowie ins Freilichtmuseum Hagen eingeladen hat.
Im Vorfeld startete das LWL-Industriemuseum als Ausrichter der Treffens am Freitag (4. Mai) auf der Zeche Nachtiall in Witten ein besonderes Experiment: Museumspädagoge Nolte Börje (30) schlüpfte in einen speziellen Anzug, der ihn innerhalb von Minuten um 40 Jahre altern lässt. Der von der Agentur ¿Focus50plus¿ aus Unna mit entwickelte Dress macht körperliche Veränderungen des Alters am eigenen Leib erfahrbar: z.B. erschweren Gewichte an Armen und Beinen die Beweglichkeit und ein Helm schränkt die Sicht ein. Bei einem einstündigen Rundgang testete der junge-alte Mitarbeiter das Museum auf seine ¿Senioren-Tauglichkeit¿. Bei der Tagung werden die Ergebnisse des Testlaufs dann vorgestellt und mit Senioren diskutiert.
Zielgruppenanalyse, Werkzeuge aus dem Bereich Pädagogik und Marketing, Impulse aus der Kultur und Berichte aus der Museumspraxis stehen im Mittelpunkt des Treffens vom 17 bis 19. Mai. Dabei kommen nicht nur Museums- und Kulturpädagogen, sondern auch Vertreterinnen von Seniorenorganisationen und natürlich auch Senioren selbst zu Wort. Es ist das erste Mal, dass sich Freilicht- und Industriemuseen systematisch mit der Zielgruppe Generation Grau auseinandersetzen. ¿In vielen Museen Deutschlands gibt es bereits gute erste Ansätze; wir werden diese jetzt zusammenführen und daran weiterarbeiten¿, erklärt Anja Kuhn vom LWL-Industriemuseum, die die Tagung konzipiert hat.
Programm: ¿Generation Grau¿ ¿ Museumsangebote für Seniorinnen und Senioren
Treffen der Museumspädagoginnen und -pädagogen an Freilicht- und Industriemuseen
17.-19. Mai 2007 in den LWL-Industriemuseen Henrichshütte in Hattingen, Zeche Nachtigall Witten und dem LWL-Freilichtmuseum Hagen
1. Tag
Donnerstag, 17. Mai 2007, LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall,
Nachtigallstraße 35, 58452 Witten
Sektion 1: Zielgruppenanalyse. Generation Grau ¿ Wer ist das?
14.45 Uhr
Demografische Entwicklung und die künftige Rolle der ¿Generation Grau¿ in unserer Gesellschaft
Ursula Lenz, Pressereferentin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO e.V.), Bonn
15.15 Uhr
KICK. Hattinger im Unruhestand! Erfahrungsbericht
Heide Kögler und Christa Sprenger, Seniorinnen des Städtischen Treffs Hattingen
15.45 Uhr
Generation 50plus - Analyse und Werkzeuge
Klaus Kukuk, Focus50plus, Dortmund
17.00 Uhr
Seniorenangebote des LWL-Industriemuseums Zeche Nachtigall
Museumsrundgang mit Michael Peters und Börje Nolte
19.00 Uhr
Grußwort Dirk Zache, Museumsdirektor des LWL-Industriemuseums
2. Tag
Freitag, 18. Mai 2007, LWL-Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen, Werksstraße 25, 45527 Hattingen
Sektion 2: Wie erreiche ich die Generation Grau?
10.15 Uhr
Qualifikationen von Kulturpädagogen in der Arbeit mit älteren Menschen
Nicola Röhricht, Kulturpädagogin und Projektmitarbeiterin, Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) e.V., Bonn
10.45 Uhr
Generationen-Kultur-Marketing
Bettina Rinke, Museumsinitiative OWL e.V., Detmold
11.15 Uhr
Age-culture.net - Europäisches Netzwerk für Kultur im Alter
Allmuth Fricke, Projektkoordinatorin Age-culture.net,
Institut für Bildung und Kultur (IBK), Remscheid
Sektion 3: Projektberichte aus Freilicht- und Industriemuseen
13.45 Uhr
¿60 +¿ - Seniorenprogramm im LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage
Willi Kulke und Astrid Weise, Lage
14.00 Uhr
¿Das schaffen die doch nie ¿ oder wo ein Wille ist, ist auch ein Weg?"
Schwierigkeiten und Lösungswege für Senioren im LWL-Freilichtmuseum Detmold, Gefion Apel, Detmold
14.15 Uhr
¿Auf einer Augenhöhe¿ ¿ Senioren als Ehrenamtliche im Museum
Ute Tichatschke, Hüttenmuseum Thale, Geschichts- und Hüttenmuseumsverein Thale am Harz e.V.
14.30 Uhr
¿Tatort Technik. Alt mit Jung auf Spurensuche. Von Mythen, Sagen und Legenden¿ ¿ ein intergeneratives Projekt
Hans Adolf Müller, Diplom-Ingenieur im Ruhestand und ehrenamtlicher
Kulturmanager, Meinerzhagen
14.45 Uhr
Ausgekocht und Aufgeblüht. Alt und Jung erkunden die Industriebrache.
Modellprojekt zur Förderung der Kommunikation zwischen den Generationen (2003), Anja Kuhn, LWL-Industriemuseum, Dortmund
Hauke Schiek, Elementarium, Museum der Westlausitz, Kamenz
16.00 Uhr Zeitreise, Hüttenfrauen, Bunkertour ¿ Museumsrundgänge zu ausgewählten
Themenschwerpunkten mit Alrun Jahn, Helga Sklorz und Wilfried Mähler
3. Tag
Samstag, 19. Mai 2007, LWL-Freilichtmuseum Hagen, Westfälisches Landesmuseum für Handwerk und Technik, Mäckingerbach, 58091 Hagen-Selbecke
Sektion 4: Senioren führen im Museum
10.00 Uhr
Begrüßung durch Museumsleiter Dr. Uwe Beckmann
Messinggießerei, Nagelschmiede, Druckerei ¿ Museumsrundgang
mit Dr. Hubert Köhler, LWL-Freilichtmuseum Hagen (Teil I)
11.00 Uhr
Papiermühle: Senioren führen im Museum
Erfahrungsbericht und Diskussion von und mit Henrike Fingerhut und Dipl.-Ing. Klaus Muckhoff, freiberufliche Gästeführer des LWL-Freilichtmuseums Hagen
12.00 Uhr
Dampfmahlmühle, Kaffeerösterei, Blaufärberei ¿ Museumsrundgang mit Dr. Hubert Köhler, LWL-Freilichtmuseum Hagen (Teil II)
12.30 Uhr Abschlussdiskussion und Verabschiedung
Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Tel. 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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