Mitteilung vom 03.04.07
Presse-Infos | Der LWL
Neuer LWL-Vizechef angetreten: ¿Auf der Kostenbremse bleiben¿
Münster (lwl). Seit Anfang April ist Dr. Fritz Baur (61) neuer Vizechef (¿Erster Landesrat¿) und Käm-merer des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Der Jurist kennt sein Metier ¿ er ist seit 1978 beim LWL tätig. Baur stammt aus Amsterdam und lebt in Münster.
? Herr Dr. Baur, mit dem Amtswechsel vom LWL-Sozialdezernenten zum LWL-Finanzchef mutieren Sie vom Geldausgeber zum Geldhüter. Wie bekommen Sie den Rollenwechsel hin?
Baur: Geld ausgeben und Geld hüten hingen auch in meiner vorherigen Funktion unabdingbar zusammen. Schließlich muss auch der LWL-Sozialdezernent angesichts der rasanten Steigerungsraten bei der Hilfe für 60.000 behinderte Menschen in Westfalen-Lippe auf die Kostenbremse treten. Unter anderem das habe ich in den vergangenen Jahren getan, zum Beispiel durch den Ausbau des ambulant betreuten Wohnens. Übrigens immer im Einklang mit Hans-Ulrich Predeick, meinem Vorgänger als LWL-Finanzchef. Und da ich selbst in den Neunzigern einige Jahre in der LWL-Kämmerei war, bleibt der Rollenwechsel auch insoweit überschaubar.
? Welche Arbeitsschwerpunkte setzen Sie im neuen Amt?
Baur: Erstens: Weiterhin sparsamer Umgang mit den Finanzmitteln, die uns die 27 LWL-Mitgliedsstädte und ¿kreise anvertrauen. Zweitens: Weitere Umsetzung der politischen Sparbeschlüsse mit strikter Kontrolle der Personal- und Sachkosten. Drittens: Fortsetzung der inneren Reform des LWL unter anderem durch die verbandsweite Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements.
? Neben dem Zwei-Milliarden-Etat verantworten Sie zukünftig auch das Personalwesen des Verbandes mit seinen ¿ inklusive der LWL-Kliniken ¿ 12.000 Beschäftigten. Ein schwer steuerbares Riesendezernat?
Baur: Nein, denn zum einen arbeiten dort fähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum anderen komme ich ja aus einem ähnlich großen und ähnlich strukturierten Arbeitsfeld. Das LWL-Sozialdezernat steht auch auf mehreren fachlichen Säulen.
? Mit Blick auf Düsseldorfer Pläne zur Dreiteilung Nordrhein-Westfalens in Rheinland, Ruhrgebiet und einen Rest von Westfalen-Lippe: Wie sehen Sie die Zukunft des LWL?
Baur: Am Ende dürfte sich Vernunft durchsetzen. Die Landschaftsverbände in ihrer modernen Form und Ausrichtung sind besser, billiger und bürgernäher als die Konstruktion, der die Düsseldorfer Verwaltungsreformer noch anhängen. Die ablehnenden Stimmen zu deren Plänen werden auch deshalb immer zahlreicher, weil den Menschen so langsam die hohen Kosten ¿ ideell wie materiell ¿ einer unsinnigen Dreiteilung zu Lasten Westfalens bewußt werden. Außerdem darf die kommunale Familie mit ihren von den Landschaftsverbänden vertretenen Interessen nicht in Mammut- und Mischbehörden untergehen, in denen die staatliche Seite überwiegt und deshalb alles diktiert.
Pressekontakt:
Karl G. Donath, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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