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Mitteilung vom 28.03.07

Presse-Infos | Der LWL

Neues Lausch-Haus, historische Frauenporträts und galoppierende Pferde im LWL-Freilichtmuseum Detmold

Detmold (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eröffnet am Sonntag (01.04.) die Saison in seinem Freilichtmuseum Detmold. Ein Höhepunkt ist das neu eingerichtete ¿Lausch-Haus¿, das mitten im Paderborner Dorf des größten deutschen Freilichtmuseums Genuss für Ohren-, Augen- und Gaumen bietet. Faszinierende Frauenporträts aus den 1930er Jahren zeigt das LWL-Museum in seiner Ausstellung ¿Mach mich schön¿. Auf dem Programm 2007 stehen auch die Großveranstaltungen ¿PferdeStark¿ im August und der Museumsadvent zum Ausklang des Jahres.

¿Im ¿Lausch-Haus¿ wird für das LWL-Freilichtmuseum der Besucherservice groß geschrieben: Hier finden die Besucher ¿ zusätzlich zum Info-Punkt am Museumseingang ¿ eine weitere Anlaufstelle, um sich über museumspädagogische Angebote zu informieren. Der Laden bietet darüber hinaus ein historisches Kauferlebnis¿, verspricht LWL-Museumsleiter Dr. Jan Carstensen. In dem 1731 als Hof Zeddies erbauten Haus ist ein historischer Kolonialwarenladen eingerichtet. Handgefertigte Schokolade und eine besondere Mischung ¿Museumskaffee¿ versetzen die Besucher in die Zeit um 1900.

¿Nicht nur im Info-Büro und am Info-Punkt sind wir ¿ganz Ohr¿ für die Wünsche der Besucher. Unsere Museumsmitarbeiterinnen geben Auskünfte zu den Veranstaltungen und nehmen Anmeldungen entgegen. Ein offenes Ohr haben sie auch für Lob und Anregungen ¿ erfahrungsgemäß tauschen sich unsere Besucher nämlich gern mit uns aus¿, erklärt die stellvertretende Museumsleiterin Gefion Apel. Sie hat die Projektleitung für das Konzept des ¿Lausch-Hauses¿ mit Hör- und Bildstationen sowie dem Mitmach-Programm. ¿Der Vorteil ist, dass wir nun im Museum mehr Räume zur Verfügung haben, so dass Kurse, Vorträge und Mitmach-Programme auch zeitgleich stattfinden können.¿ Lebensgroße Silhouetten stehen für die ehemaligen Hausbewohner und machen auf das laufende und kommende Veranstaltungs- und Kursangebot aufmerksam. Die Räume bieten Gruppen zwischen fünf und 35 Personen Platz, so dass auch die Museumswissenschaftler hier den richtigen Rahmen finden, um kleine oder größere Gruppen von Zuhörern für ihre Fachthemen zu begeistern.

Der Name ¿Lausch-Haus¿ erschließt sich beim ersten Betreten, denn das Haus spricht. Die Türglocke des Kolonialwarenladens am Eingang läutet, und schon ist man mittendrin in einer Palette an Tönen, die von versteckten Lautsprechern ausgesandt werden. Zusammen ergibt sich daraus die wechselvolle Geschichte des Hauses. Sie ist nicht nur zum Lauschen, sondern auch zum Sehen aufbereitet: Filmausschnitte und historische Fotografien auf zahlreichen Bildschirmen ergänzen die akustischen Puzzleteile durch optische Elemente aus dem Leben der früheren Bewohner. Ganz auf die Entdeckerfreude der Besucher zielt auch die offene Konzeption des ¿Lausch-Hauses¿ ab, vom Kellergewölbe bis zum Obergeschoss und dem Aufzugsrad kann die Erkundungstour führen. Eine moderne ¿Gangway¿ im Obergeschoss eröffnet vollkommen neue Blickwinkel nach oben und nach unten.

Fotografische Frauenporträts zeigt das LWL-Museum ab Mai: ¿In die Auswahl von ¿Germany¿s Next Top Model¿ wären sie heute vielleicht nicht gekommen, aber sicher werden sie die Besucher des LWL-Freilichtmuseums faszinieren. 100 ausdrucksstarke Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen Frauen, die sich in den 1930er Jahren im Fotoatelier von Rietberg im Kreis Gütersloh porträtieren ließen¿, so Carstensen. Diese Bilder präsentiert das Freilichtmuseum vom 1. Mai bis zum 31. Oktober unter dem Titel ¿Mach mich schön¿.

Am 25. und 26. August wird wieder die Erde beben, wenn sich Kaltblüter bei ¿PferdeStark¿ von ihrer besten Seite zeigen. Die international bekannte Großveranstaltung mit einer Kombination aus Schau, Arbeitspräsentationen, Wettbewerben und Informationen hat zahlreiche Superlative zu bieten, so ist sie beispielsweise die größte Präsentation moderner Pferdezuggeräte in Europa. Der Kartenvorverkauf beginnt am 1. April.

Im Mittelpunkt des Interesses steht ab September 2007 das Alltagsleben der Juden auf dem Lande. Das Westfälische Landesmuseum für Volkskunde hält dann am Beispiel eines der letzten ländlichen Wohn- und Geschäftshäuser aus früherem jüdischen Besitz die Erinnerung an die Geschichte der Juden in Westfalen wach. Für das ¿Haus Uhlmann¿ lässt sich seit seiner Erbauung 1805 eine ununterbrochen jüdische Besitzertradition nachweisen. Es wurde benannt nach seinen letzten Bewohnern, die 1941 deportiert und ermordet wurden. Mit seiner Versetzung ins Paderborner Dorf des LWL-Freilichtmuseums wurde das Haus vor dem Verfall am Originalstandort in Ovenhausen (Kreis Höxter) bewahrt. ¿Wir wollen nicht mit erhobenem Zeigefinger belehren, sondern wir wollen emotional berühren und dazu einladen, dem historischen Alltagsleben von Juden auf dem Land näher zu kommen¿, kündigt Carstensen an. ¿Das Haus Uhlmann steht hier als Beispiel für ein Wohnhaus mit kleinem Laden, in dem Juden wohnten und arbeiteten, und ist damit einzigartig in einem Freilichtmuseum¿, so der Museumsleiter weiter.

Vom 7. bis 9. Dezember leuchten im Paderborner Dorf des Museums wieder die Lichter beim Museumsadvent. Neben der stimmungsvollen Beleuchtung lockt rund um den Dorfteich ein Angebot aus Mitmachaktionen, Weihnachtsleckereien und musikalischen Klängen zur Jahreszeit. Weihnachtliche Szenen und Ausstellungen in den Häusern vermitteln volkskundliche Aspekte auf dem Lande.

Für das leibliche Wohl der Gäste sorgt die Museumsgaststätte ¿Im Weißen Ross¿ (Reservierungen unter 05231 306060 oder info@im-weissen-ross.de). Chefkoch Ernst Heiner Hüser hat ein kulinarisches Jahresprogramm mit traditionell westfälischer und auch überregionaler Küche vorbereitet. ¿So kommt im LWL-Freilichtmuseum Detmold auch in der Saison 2007 jeder auf seinen Geschmack und das sowohl kulinarisch wir auch kulturell¿, so Carstensen.

Damit die Verbindung zum Träger LWL deutlich wird, heißt das Museum jetzt ¿LWL-Freilichtmuseum Detmold / Westfälisches Landesmuseum für Volkskunde. Bis zum 31. Oktober bietet das Museum mit seinen 110 historischen Häusern und Objekten, die auf einem Quadratkilometer in einer Landschaft aus Feldern, Wiesen, Weiden und Wald verteilt sind, über 80 Veranstaltungen an. Der aus-führliche und aktuelle Veranstaltungskalender erscheint im Internet unter https://www.freilichtmuseum-detmold.de .

LWL-Freilichtmuseum Detmold
Westfälisches Landesmuseum für Volkskunde

Krummes Haus, 32760 Detmold
Tel.: 05231 706-0, wfm-detmold@lwl.org
https://www.freilichtmuseum-detmold.de
Geöffnet von April bis Oktober, di ¿ so von 9 ¿ 18 Uhr (Einlass bis 17 Uhr)
Eintrittspreise
Erwachsene: 5,00 Euro
Ermäßigte: 3,00 Euro
Gruppen ab 16 Personen: 4,00 Euro pro Person
Kinder/Jugendliche von 6 bis einschl. 17 Jahren, Schüler: 2,00 Euro
Familientageskarte: 11,00 Euro



Pressekontakt:
Kerstin Ehlert, Tel.: 05231 706-110 und Markus Fischer, Tel.: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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