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Mitteilung vom 09.02.07

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¿Historische Orgeln in Westfalen-Lippe¿: LWL gibt Reisehandbuch zu 600 Königinnen unter den Instrumenten heraus

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Münster (lwl). Der Orgelbau hat in Westfalen-Lippe eine jahrhundertealte Tradition, sogar die älteste noch spielbare Orgel der Welt, die aus dem 15. Jahrhundert stammt, steht im westfälischen Soest-Ostönnen.
Die Musikwissenschaftlerin Dr. Hannalore Reuter, die seit über 20 Jahren in der Inventarisierung westfälischer Orgeln tätig ist, hat im Auftrag des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) über 600 westfälische Orgeln unter die Lupe genommen und für die LWL-Buchreihe ¿Kulturlandschaft Westfalen¿ beschrieben. Am Freitag (09.02.) hat der LWL das 400 Seiten starke Buch ¿Historische Orgeln in Westfalen-Lippe¿ in Münster vorgestellt.

¿Mit der Reihe ¿Kulturlandschaft Westfalen¿ haben wir bereits in den 1990er Jahren ein Projekt angestoßen, das die Attraktionen Westfalens mit den Erkenntnissen der Forschung verbindet und in verständlicher Form einem breiten Publikum näher bringen möchte. Dahinter steckt die Idee, Wissenswertes und Entdeckungswürdiges zu mittlerweile acht verschiedenen Themen für den touristischen Gebrauch in Reiseführerform darzustellen, um den Leser zu verführen, unbekannte Kulturschätze zu entdecken¿, erklärte LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch.

Das Buch, das mit fachlicher Unterstützung der LWL-Denkmalpfleger entstand, beschreibt alphabetisch nach Orten sortiert den Bestand historischer Orgeln in ganz Westfalen-Lippe. Dabei zeigt es nicht nur fast alle Orgeln im Bild und gibt für die meisten von ihnen an, wie die Register aufgebaut sind (Disposition). Als besondere Zugabe kann man den Klangreichtum von 24 Orgeln auch hören: Dem Buch ist eine CD beigelegt, die Aufnahmen aus den Jahren 1971 bis 1985 enthält, die im Rahmen eines LWL-Projektes entstanden sind.

Neben Beschreibungen westfälischer Orgeln von A wie Affeln bis Z wie Züschen enthält das Buch auch eine Einführung zu Orgeln und ihrer Geschichte in Westfalen, stellt die wichtigsten Orgelbauer, die in Westfalen aktiv waren, ebenso vor wie Orgelmuseen und -archive. Als besonderen Service für Touristen hat Reuter aus verschiedenen Blickwinkeln Touren zu besonderen Orgeln ausgearbeitet. Interessierte können sich so zum Beispiel auf den Weg zu Dorfkirchenorgeln im Sauerland oder zu Kirchen und Klöstern im Weserraum machen, romantische Orgeln im Ruhrgebiet erkunden, mit dem Fahrrad Orgeln im Münsterland ¿erfahren¿ oder Orgeln kennen lernen, die der Orgelbauer Johann Patroklus Möller im 18. Jahrhundert schuf.

¿Westfalen ist unter den deutschen Orgellandschaften eine eigenständige Region mit einer langen Musiktradition und einer großen Vielfalt von bedeutenden Instrumenten. Zwar sind durch Kriegseinwirkungen in den größeren Städten mit ihren Domen zahlreiche große Orgeln zerstört worden, dennoch blieben vor allem in den ehemaligen Stifts- und Klosterkirchen und in einigen Schlössern eine Reihe von repräsentativen Orgeln erhalten. Auch in vielen Dorfkirchen, die selbst oft Kunstdenkmäler ersten Ranges sind, erklingen heute noch alte Orgeln¿, erklärt Reuter, die als beste Kennerin der Orgeln in Westfalen-Lippe gilt.

Sie weist besonders daraufhin, dass eine Orgel im Gegensatz zu anderen Instrumenten individueller sei. Denn jede Orgel, die als Kombination aus Tasten- und Blasinstrument und aufgrund ihrer Größe und ihrer Klangvielfalt zurecht als ¿Königin der Instrumente¿ bezeichnet werde, sei auf den jeweiligen Raum abgestimmt. ¿Diese Individualität einer jeden Orgel erklärt die Faszination, die von diesem Instrument ausgeht¿, so Reuter.

Hannalore Reuter
Historische Orgeln in Westfalen-Lippe
Reisewege

Kulturlandschaft Westfalen, Band 8
400 Seiten, 450 Fotos und 6 Karten, 19,90 Euro,
Mit CD ¿Musik auf historischen Orgeln in Westfalen-Lippe¿, 24 Stücke
Ardey-Verlag Münster, ISBN 3-87023-245-5



Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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