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Mitteilung vom 23.01.07

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¿Freiheit der Meere¿ und Kabeljaukrieg - Vortrag über Hochseefischerei im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg

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Waltrop (lwl). Die deutsche Hochseefischerei und Fischereikonflikte des 20. Jahrhunderts stehen im Mittelpunkt eines Vortrages, zu dem der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag, 30. Januar, 19.30 Uhr in sein Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg einlädt. Referent ist Dr. Ingo Heidbrink, Leiter der Abteilung Fischereigeschichte am Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven und Dozent der Universität Bremen.

Die Meere vor Island, Grönland und Neufundland waren über viele Jahrzehnte die Haupteinsatzgebiete der deutschen Hochseefischereiflotte. Die Fischdampfer und Fang-Fabrikschiffe arbeiteten oft nur wenige Seemeilen von den Küsten entfernt ¿ das sorgte zu-nehmend auch für Konflikte. Einerseits schufen die guten Fänge im Nordatlantik die Basis für den wirtschaftlichen Aufschwung der Fischereistandorte an der deutschen Küste, andererseits lösten sich die Inseln von ihren bisherigen europäischen kolonialen Mutterstaaten und entwickelten eigene politische und ökonomische Interessen.

Insofern waren die Inseln zwingend auf die Souveränität über die Ressource Fisch angewiesen. Das Prinzip der ¿Freiheit der Meere¿ war an seine Grenzen gelangt und es entstanden Fischereikonflikte zwischen den europäischen Nationen und den Uferstaaten der Fanggebiete. Sie kulminierten in den 1970er Jahren in den sogenannten ¿Kabeljaukriegen¿ mit Island.

Der Referent hat die deutsche Rolle in diesen Konflikten im Rahmen seiner Habilitation erforscht. Ein Ergebnis: Der drastische Abbau der deutschen Hochseefischereiflotte seit den 1980er Jahren war keine unvorhersehbare Entwicklung. Ihr schnelles Anwachsen knapp ein Jahrhundert zuvor basierte ausschließlich auf dem kolonialen Status der Ufergebiete. In den Vortrag fließen außerdem Ergebnisse von Forschungsaufenthalten auf Island, Grönland und Neufundland sowie Reisen auf Fischereischutzbooten und Forschungsschiffen mit ein.

Der Eintritt ins LWL-Industriemuseum zu diesem Vortrag ist frei.



Pressekontakt:
Herbert Niewerth, Tel. 02363 9707-0 und Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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