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Mitteilung vom 30.11.06

Presse-Infos | Der LWL

¿Wohin bloß mit dem ganzen Papier?¿
LWL-Infoveranstaltung zum Thema literarische Nachlässe

Bewertung:

Münster (lwl). ¿Wohin bloß mit dem ganzen Papier?¿ lautet der Titel einer Info-Veranstaltung, zu der der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag, 5. Dezember, ins LWL-Archivamt nach Münster einlädt. Der Workshop, den die LWL-Archivexperten gemeinsam mit der LWL-Literaturkommission veranstalten, richtet sich an Autoren, die sich Gedanken darüber machen, wo ihre literarischen Hinterlassenschaften später einmal bleiben.

¿Wir haben die Erfahrung gemacht, dass hier große Informationsdefizite bestehen, einerseits bei der Frage, wer sich um literarische Nachlässe bzw. Vorlässe kümmert und zum anderen, was als überlieferungswürdig angesehen wird¿, so LWL-Literaturexperte Dr. Jochen Grywatsch, der für die Literaturkommission den Nachlassbereich bearbeitet. Oft haben Literaten auch die völlig unbegründete Befürchtung, sie würden schon zu Lebzeiten etwas aus der Hand geben, dass ihnen dann nicht mehr gehört. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Autoren können per Depositalvertrag genau darüber bestimmen, was und zu welchem Zeitpunkt zur Benutzung freigegeben wird.

Vorrangiges Ziel des 2001 vom LWL eingerichteten Westfälischen Literaturarchivs ist es, Nachlässe und damit unter Umständen hochrangige Kulturschätze zu erhalten, um späteren Generationen die Möglichkeit zu geben, Literatur- oder auch Alltagsgeschichte aufzuarbeiten. Bedeutende Autoren wie Sarah Kirsch und Marcel Reich-Ranicki haben den Wert solcher Archive längst erkannt und geben ihre Vorlässe sukzessive etwa an das Deutsche Literaturarchiv Marbach. ¿Das Modell kann jedoch auch in Westfalen Schule machen¿, so Dr. Walter Gödden, Geschäftsführer der LWL-Literaturkommission, der die Einrichtung eines Westfälischen Literaturarchivs mit initiiert hat. ¿Wir verstehen uns als Dienstleister für die Literatur und bieten hier einen Service an, der noch viel zu wenig bekannt ist¿, so Katharina Tiemann vom LWL-Archivamt, das inzwischen über 20 Nachlässe aufbewahrt. Der bedeutendste ¿Schatz¿ des Archivs ist der Nachlass des Hagener Büchner-Preisträgers Ernst Meister.

Interessierte können bei der Infoveranstaltung nicht nur alles rund um das Thema Nachlass und Vorlass erfahren, sondern zugleich einer Autorenlesung beiwohnen. Als Gastautor wurde Siegfried Kessemeier eingeladen, der erläutert, wie er mit seinen Manuskripten umgeht. Die Veranstaltung ¿Wohin bloß mit dem ganzen Papier¿ findet im Westfälischen Archivamt in Münster (Jahnstraße 6) statt und beginnt um 16.30 Uhr.



Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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