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Mitteilung vom 24.10.06

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Glocken-Geschichte(n)
Vortrag zur Glocken-Ausstellung im LWL-Industriemuseum Henrichshütte

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Hattingen (lwl). Von China bis nach Hattingen führt Claus Peter am Freitag, 27.10.2006, um 20 Uhr die Museumsgäste des LWL-Industriemuseums Henrichshütte Hattingen auf seiner Zeitreise durch 4.000 Jahre Kulturgeschichte der Glocken.

Die Chinesen gelten als die Erfinder der ersten Glocken. Über Armenien, Mesopotamien und Ägypten erreichten die Glocken im Laufe des ersten Jahrtausend v. Chr. die Etrusker in Italien. Die Menschen in der Antike nutzten Glocken für sehr praktische Dinge. Sie warnten bei Gefahr, zeigten Marktzeiten an, signalisierten das Öffnen der Thermen oder den Beginn von Versammlungen. Das römische Standard-Glockenmodell war ein Massen-Produkt.

Die frühen christlichen Gemeinschaften dagegen lehnten Glocken zunächst als heidnischen Zierrat ab. Erst im 5. Jahrhundert n. Chr. führte der Wandermönch Patrick von Irland die Glocke als christliches Attribut ein. Es dauerte weitere rund 300 Jahre bis sich die Glocke vollständig in der Kirche durchsetzte. In den nächsten 1500 Jahren erobert die Glocke auch (wieder) den weltlichen Bereich: Ratsglocken, Zinsglocken, Bierglocken, Armesünderglocken, Sturmglocken konkurrierten mit den Kirchenglocken um Aufmerksamkeit.

Im 16. Jahrhundert erlebte die Glocke eine Krise, von der sie sich erst im 19. Jahrhundert wieder erholte. Mitte des 19. Jahrhunderts gelang Jacob Mayer (Bochumer Verein) der Formguss von Stahl. Die spektakuläre Vorführung von Gussstahl-Glocken auf der Pariser Weltausstellung 1855 machte deutlich:

Die Bronze bekam Konkurrenz. In den kommenden 100 Jahren entschieden sich 20.000 Kunden für Gussstahl-Glocken aus Bochum. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg eroberte sich die Bronzeglocke langsam ihre Stellung zurück. Moderne Werkstoffkunde gepaart mit traditionellem Handwerk schaffen heute Glocken von bislang nicht gekannter Qualität.

Der Vortrag im Westfälischen Industriemuseum Henrichshütte Hattingen ist kostenlos. Im Vorfeld können die Museumsgäste bei einer Fackelführung die Hochofenanlage kennen lernen (Erwachsene 3,50 ¿, ermäßigt 2 ¿). Treffpunkt ist um 19 Uhr das Foyer.



Pressekontakt:
Anja Kuhn, Westf. Industriemuseum, Tel. 0231 6961-139 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel.: 0251 591-235
presse@lwl.org




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