Mitteilung vom 29.09.06
Presse-Infos | Der LWL
Projekt des Kreises Minden-Lübbecke und des LWL zur Baukultur im ländlichen Raum: Modern Regional bauen ohne Heimattümelei
Minden (lwl). ¿Unser Ziel muss es sein, dass Architektur und Städtebau auf die typischen Bauformen und Bauweisen der Region Bezug nehmen. Modernes ländliches Bauen soll dabei aber weder Verklärung der Vergangenheit noch heimattümelnde Nachahmung vergangener Stile werden, sondern es soll das Vorgefundene modern interpretieren, um neue Bauten von hoher Qualität harmonisch in gewachsene Dörfer Landschaften zu integrieren¿, so fasste Darius Djahanscha, Experte für Landschafts- und Baukultur beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag (28.09.) bei der Abschlusstagung in Minden vor 120 Architekten, Stadtplanern und Mitarbeitern aus Verwaltungen die Ergebnisse des zweijährigen Projektes ¿Baukultur im ländlichen Raum¿ zusammen. Dieses Projekt, das vom EU-Programm ¿Leader+¿ gefördert wurde, hat das LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur im Auftrag des Kreises Minden-Lübbecke durchgeführt.
¿Die Baukultur hat in den letzten Jahren nicht nur bei der Bundes- und bei einigen Landesregierungen sondern auch in der Öffentlichkeit mehr Beachtung gefunden. Dabei standen meist die Ballungszentren im Mittelpunkt, wie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen bei der Internationalen Bauausstellung Emscherpark (IBA). Deshalb war es wichtig, dass der Kreis Minden-Lübbecke die Initiative ergriffen und das Projekt zur ländlichen Baukultur in Auftrag gegeben hat¿, so Eberhard Eickhoff, Leiter des LWL-Amtes für Landschafts- und Baukultur.
Die Teilnehmer der Abschlusstagung beschäftigten sich nicht nur mit der ländlichen Baukultur vor der eigenen Haustür sondern auch mit vergleichbaren Projekten aus dem süddeutschen Raum. So schafften sie sich einen Überblick über das Thema ¿Baukultur im ländlichen Raum¿ und über die Haltungen, die Architekten und Bauherren in den verschiedenen Regionen Deutschlands zu dem Thema haben.
¿Bei der Baukultur ist Evolution statt Revolution ist gefragt¿, so Jürgen Thielking, Leiter des Bau- und Planungsamtes des Kreises Minden-Lübbecke. Dieser Haltung schlossen sich die meisten Teilnehmer und Referenten an, auch wenn es bei der konkreten Ausgestaltung sicherlich verschiedene Sichtweisen geben wird.
Landrat Wilhelm Krömer machte deutlich, dass mit der Vorstellung der Projektergebnisse die Bemühungen des Kreises um Baukultur im ländlichen Raum nicht abgeschlossen seien. ¿Im Gegenteil, die Arbeit fängt erst an, denn jetzt müssen wir die gewonnenen Erkenntnisse auch in der Praxis umzusetzen. Allerdings hat der Kreis Minden-Lübbecke sich auch schon in der Vergangenheit durch den Wettbewerb ¿Mühlenkreishaus¿ mit dem Thema Baukultur im ländlichen Raum auseinandergesetzt. Insofern war das Projekt die Fortführung und Intensivierung des Themas¿, sagte Krömer weiter.
Diesen Bemühungen zollte der für den kurzfristig erkranken LWL-Kulturdezernenten Prof. Dr. Karl Teppe eingesprungene Eickhoff Anerkennung und Respekt, als er ¿ stellvertretend für die Initiatoren des ¿Bündnis für regionale Baukultur in Westfalen¿ ¿ den Kreis Minden-Lübbecke als ersten Kreis in Westfalen als weiteren Partner in das Bündnis aufnahm. Initiatoren dieses Bündnisses, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die regionale Baukultur in Westfalen-Lippe zu stärken, sind die Stiftung und der Verein Westfalen-Initiative, die Interessengemeinschaft Planen und Bauen in Westfalen sowie das LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur, das auch die Geschäftführung des Bündnisses wahrnimmt.
Neben einer Plakette überreichte Eickhoff einen Apfelbaum an Krömer. Mit diesem symbolischen Geschenk bezog er sich auf den Vortrag von Djahanschah, der darauf hingewiesen hatte, wie wichtig eine gute Verzahnung von Siedlung und Landschaft für das Erscheinungsbild einer Region sei und welche wichtige Rolle dabei die alten Strukturen wie z.B. hofnahe Streuobstwiesen spielen.
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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