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Mitteilung vom 25.09.06

Presse-Infos | Der LWL

Sperrfrist: 25.09.2006, 15.00 Uhr
LWL-Landesmuseum kauft zwei Macke-Gemälde

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Münster (lwl). Für die Sammlung des Westfälischen Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster haben das Land Nordrhein-Westfalen, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und der Freundeskreis des Museums zwei wichtige Werke des bekannten expressionistischen Malers August Macke (1887-1914) gesichert. Das Museum beherbergt die weltweit qualitätvollste Sammlung des Mitglieds der Künstlergruppe ¿Der blaue Reiter¿.

Der Verbleib der beiden Dauerleihgaben aus dem Besitz von Nachkommen einer Schwester des Künstlers war durch Verkaufsabsichten bedroht. Die Ankaufsmittel des LWL-Museums ¿ das für die beiden wichtigen Werke von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch machen wollte ¿ reichten für die Kaufsumme von insgesamt 180.000 Euro nicht aus. Vom Land stammen 82.500 Euro, der
LWL steuerte über sein Museum 85.000 Euro und der
Freundeskreis (vor allem das langjährige Firmenmitglied
Sparda Bank Münster), 12.500 Euro bei.

¿In diesen finanziell schwierigen Zeiten freue ich mich über die Allianz von bürgerschaftlichem Engagement und öffentlicher Hand. So ist es uns gelungen, die hervorragende Sammlung der klassischen Moderne im LWL-Museum zu sichern und auszubauen¿, sagte LWL-Direktor Dr. Wolfgang Kirsch bei der Übergabe am Montag (25.09.). LWL-Museumsdirektor Hermann Arnhold sprach von einer überregionalen Aufgabe: ¿Das Museum wird mit August Macke weit über die Grenzen Deutschlands hinaus identifiziert. Diese Verbindung haben wir aufs Neue untermauert.¿

Das Bildnis ¿Ottilie Macke mit weißer Bluse¿ (1907, Öl/Karton, 63,5 x 47,5 cm) ist ein frisch, lebendig und differenziert gemaltes Werk des 20-jährigen Macke ¿ nach seiner ersten Paris-Reise und seiner dortigen Begegnung mit dem Impressionismus. Aus dieser Werkphase besitzt das Museum noch kein Gemälde. Sehr bewusst kontrastiert Macke den schnellen, skizzenhaften Malduktus bei der weißen Bluse mit dem fein gemalten Gesicht.

Das Gemälde ¿Landhaus mit Garten¿ (1910, Öl/Karton, 37,5 x 48,7 cm) hat Macke in Tegernsee gemalt. Die frische und breite Farbigkeit spiegelt Mackes Auseinandersetzung mit dem französischen Fauvismus (u. a. mit Camoin). Es hängt im Macke-Raum des Museums und besticht durch seine Vielfalt der Grüntöne, die in einer klaren Komposition von violetten Akzenten (zwei Baumstämme, Dach, Zaun) intensiviert werden. Der Kontrast des hellen Hauses zu der dunklen grünen Stelle daneben nimmt bereits Wirkungen von Mackes späteren Tunis-Aquarellen (von 1914) vorweg.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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