Mitteilung vom 22.09.06
Presse-Infos | Der LWL
Frauenarbeit auf der Henrichshütte: Bildvortrag über weibliche Seiten von Eisen und Stahl
Hattingen (lwl). ¿Nanu ¿ eine Frau im Betrieb?¿ So titelte die Werkszeitung der Henrichshütte noch in den 1960er Jahren. Seither sind die Geschlechtergrenzen im Berufsleben durchlässiger geworden, wenngleich die Schwerindustrie nach wie vor eine Männerdomäne ist. Am Freitag, 29. September, zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in seinem Westfälischen Industriemuseum Henrichshütte Hattingen die weiblichen Seiten von Eisen und Stahl. Ute Senger erklärt in ihrem Bildvortrag ab 20 Uhr, wie sich Frauenarbeit auf der Henrichshütte in rund 133 Jahren entwickelt hat.
Tatsächlich war die Henrichshütte nie eine reine Männerwelt. Schon in den 1950er Jahren arbeiteten im kaufmännischen Bereich mehr weibliche als männliche Angestellte. Und auch Arbeiterinnen fanden sich stets in der Geschichte der Hattinger Schwerindustrie. Vor allem in Kriegszeiten ersetzten sie die Männer in der Schmiede, an der Drehbank, in vielen Bereichen der Produktion. Nach dem Zweiten Weltkrieg machten sie nicht nur Ausbildungen als Sekretärinnen, sondern vermehrt auch als Laborantinnen und Technische Zeichnerinnen. In der Stahlgießerei arbeiteten Frauen auf dem Kran und vereinzelt auch als Formerin. Und auch außerhalb des Hüttenwerkes diktierte der Rhythmus der Produktion den Arbeitstakt der Haus- und Ehefrauen. Im Zuge der Stillegung der Henrichshütte kämpften die Frauen Seite an Seite mit ¿ihren¿ Hüttenmännern um den Erhalt des Eisen- und Stahlstandortes und die Zukunft ihrer Familien.
Der Vortrag im Westfälischen Industriemuseum Henrichshütte Hattingen ist kostenlos. Im Vorfeld können die Museumsgäste bei einer Führung die Hochofenanlage kennen lernen (Erwachsene 3,50 ¿, ermäßigt 2 ¿). Treffpunkt ist um 19 Uhr das Foyer.
Pressekontakt:
Anja Kuhn, Tel.: 0231 6961-139 und Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
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