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Mitteilung vom 23.02.06

Presse-Infos | Der LWL

Vom Wesen der Transparenz
Moderne Klöppelspitzen von Ulrike Voelcker im Textilmuseum Bocholt

Bewertung:

Bocholt (lwl). Alte Frauen, die am Tisch sitzen und aus einem Gewirr von Fäden Spitzen für Deckchen und Krägelchen herstellen ¿ altmodisch und verstaubt ist das Bild vom Klöppeln. Dass das 400 Jahre alte Kunsthandwerk modern und aktuell sein kann, zeigt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) ab Sonntag (26.2.) in seiner neuen Ausstellung im Textilmuseum Bocholt. ¿Vom Wesen der Transparenz¿ heißt die Schau mit Arbeiten von Ulrike Voelcker. Der Titel ist Programm, denn wie nur wenige andere Techniken lebt die Klöp-pelspitze von Licht und Schatten, vom Kontrast zwischen transparenten und undurchsichtigen Zonen.

Die gebürtige Bielefelderin, die vor 20 Jahren das Klöppeln zum Beruf machte, verbindet in ihren Arbeiten Tradition und Moderne. ¿Klöppelspitze wurde in der Vergangenheit immer mit Gewebe kombiniert, allein dadurch war ein starker Kontrast gegeben¿, so Ulrike Voelcker. Die Verbindung von Spitze und Stoff ist in vielen Arbeiten ebenso zu sehen wie ein fließender Übergang zur Stickerei. Die verschiedenen Techniken verschmelzen bei der Arbeit zu Gesamtobjekten.

Die 48-Jährige, die im Ruhrgebiet lebt, fühlt sich der Tradition auch technisch verbunden. Ihre Spitzen sind zum großen Teil mit durchlaufenden Fäden geklöppelt. Als Vorbild dienen der Künstlerin, die mehr als 20 Bücher über das Kunsthandwerk geschrieben hat, vor allem die hochwertigen Klöppelarbeiten des 18. Jahrhunderts. Die alte Technik überträgt sie in moderne Ausdrucksformen. Ulrike Voelcker: ¿Was sich nicht entwickelt, das stirbt.¿

Inspirationsquelle für die kreative Gestaltung ist die Natur: Das kann das auf den Waldboden scheinende Licht oder eine Wolkenformation sein. ¿Meine Spitzen bilden die Natur allerdings nicht ab wie fotografische Aufnahmen. Vielmehr greifen sie Impression auf¿, so die Textilkünstlerin. Um die Nähe zu demonstrieren, hängen in der Ausstellung Naturfotos neben Klöppelarbeiten. Die Bilder hat Ulrike Voelcker allerdings nicht als Vorlagen verwendet, sondern erst nach Fertigstellung einer Spitze entdeckt oder auch gezielt aufgenommen. Wichtigste Eigenschaft beim Arbeiten selbst sei ¿Hingabe¿, so die Klöpplerin.

Zur Ausstellung ist ein kleiner Katalog erschienen, der in chronologischer Gliederung die Entwicklung der Arbeiten von Ulrike Voelcker zeigt.


Vom Wesen der Transparenz ¿ moderne Klöppelspitzen von Ulrike Voelcker
26.2. bis 1.5.2006; Eröffnung 26.2., 11.15 Uhr
Textilmseum Bocholt, Uhlandstraße 50
geöffnet Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr


Begleitveranstaltungen:

15.3.06 Öffentliche Führung mit Ulrike Voelcker: 16 Uhr

20.¿23.4.06 Während des Kongresses des Deutschen Klöppelverbandes in Borken wird Ulrike Voelcker in der Ausstellung anwesend sein: 20.4. ab 15 Uhr, 21.¿23.
April jeweils 10 bis 18 Uhr

1.5.06 Museumsfest u. a. mit Vorführungen zum Klöppeln: 10 bis 18 Uhr;
Führung durch die Ausstellung mit Ulrike Voelcker: 16.30 Uhr

+++ Achtung Redaktionen +++ Achtung Redaktionen +++
Wir laden Sie herzlich zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, 26.2, um 11.15 Uhr ins Textilmuseum Bocholt ein. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und Ihre Berichterstattung.



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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