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Mitteilung vom 26.11.05

Presse-Infos | Der LWL

LWL gab in Westfalen insgesamt 2,3 Milliarden Euro aus
Hilfen für Menschen mit Behinderung:
Politiker warnen vor ¿unterschätztem Problem¿

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Westfalen (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Jahr 2004 insgesamt 2,3 Milliarden Euro in Westfalen ausgegeben (2003: 2,5 Milliarden). Der größte Teil ging dabei an behinderte und pflegebedürftige Menschen. ¿Mehr als 1,5 Milliarden Euro flossen bei uns in diese sozialen Aufgaben, 2003 waren es 1,8 Milliarden Euro¿, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der 100 LWL-Abgeordneten in der westfälisch-lippischen Landschaftsversammlung (¿Westfalenparlament¿) .

Mit dem Geld wurden zum Beispiel die 29.596 Plätze in Werkstätten für Menschen mit Behinderung finanziert. Wenn Menschen mit Behinderung erwachsen werden und zum Beispiel nicht mehr bei den Eltern leben können, brauchen sie einen Ort zum Wohnen. Zur Zeit bezahlt der Kommunalverband 24.406 Wohnheimplätze in Westfalen.

Weil Menschen mit Behinderung selbständiger als bisher leben wollen und ihre Zahl gleichzeitig steigt, soll als Alternative neben die Wohnheime noch stärker das Betreute Wohnen treten. In Westfalen fördert der LWL 8.303 Menschen, die allein oder zu mehreren in den eigenen vier Wänden wohnen.

Die LWL-Abgeordneten wiesen auf ¿das am meisten unterschätzte Problem in der Sozialpolitik¿ hin: Nach Prognosen des Komunalverbandes werden die Ausgaben in der Behindertenhilfe weiter dramatisch steigen. Hintergrund: Die Zahl der behinderten Menschen nimmt dank höherer Lebenserwartung und dem niedrigen Altersdurchschnitt im Vergleich zum Rest der Bevölkerung zu.

¿Bund und Land müssen uns helfen, denn die Kommunen können die wachsenden Ausgaben nicht mehr allein schultern¿, warnten die LWL-Vertreter. Das Betreute Wohnen könne den Kostendruck zumindest dämpfen, weil ein Platz im Betreuten Wohnen durchschnittlich 50 Euro pro Tag günstiger sei als ein Heimplatz, der 80 Euro pro Tag kostet.

In Westfalen-Lippe gingen 2.687 Mädchen und 4.227 Jungen mit Behinderungen in einen Sonderkindergarten oder eine Schule des LWL. Damit außerdem 3.759 behinderte Kinder gemeinsam mit ihren nichtbehinderten Altersgenossen einen von 1.638 regulären Kindergärten besuchen konnten, zahlte der LWL fast 24 Millionen Euro.

Um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu vermitteln oder ihren Arbeitsplatz zu erhalten, gab das LWL-Integrationsamt rund 40 Millionen Euro aus (2003: 38 Millionen Euro). Das Geld stammt aus der Ausgleichsabgabe, die Betriebe mit weniger als fünf Prozent Schwerbehinderten zahlen müssen. Der Landschaftsverband finanziert damit zum Beispiel Gebärdendolmetscher oder den Umbau von Maschinen.

Die Dienstleistungen des Landschaftsverbandes erbringen 12.773 Beschäftigte in Westfalen-Lippe.

Achtung Redaktionen:
Zu verschiedenen Punkten (Sozialhilfe für Menschen mit Behinderung, Förderung Tageseinrichtungen für Kinder, Kulturförderung) haben wir auch Datenmaterial für kreisangehörige Gemeinden, das wir Ihnen gern erläutern. Anruf genügt.



Pressekontakt:
Sandra Albert und Yeliz Dumlupinar und Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235, presse@lwl.org
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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