LWL-Newsroom

Mitteilung vom 17.11.05

Presse-Infos | Der LWL

Bauen für die Region: Neue Perspektiven für die Architektur in Westfalen
Tagung in Herne

Bewertung:

Herne (lwl). Nachdem der Baustil Jahrzehnte lang internationaler wurde, entsteht offenbar jetzt bei vielen Bauherren der Wunsch, neue Gebäude durch ihre Formensprache ¿lokalisierbar¿ zu gestalten. Zu diesem Ergebnis kamen rund 100 Architekten, Planer, Verwaltungsfachleute und Politiker bei der Tagung ¿Bauen für die Region¿, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe am Donnerstag (17.11.) in seinem Westfälischen Museum für Archäologie in Herne veranstaltet hat. ¿Auch in Westfalen lohnt sich eine Neubesinnung auf die baulichen Traditionen, um trotz der Globalisierung im Bauwesen zu einer weiterhin eigenständigen Baukultur zu kommen. Architekten und Planer müssen auf diese Bedürfnisse mit qualitativ hochwertigen Konzepten reagieren¿, fasste Eberhard Eickhoff, Leiter des Westfälischen Amtes für Landschafts- und Baukultur beim LWL zusammen.

Mit Prof. Herbert Pfeiffer aus Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) hielt einer der bekanntesten und profiliertesten Architekten der Region das Einführungsreferat. Pfeiffer stellte die aktuelle Baukultur in den Zusammenhang zu Tradition, Globalisierung und Nachhaltigkeit. ¿Beispiele seiner Arbeit zeigten, wie es Pfeiffer immer wieder mit großem Erfolg gelungen ist, die regionalen Besonderheiten in seine Architektur mit aufzunehmen und so zu Bauten zu kommen, die den jeweiligen Ort in vielfältiger Weise bereichern¿, so Michael Holzrichter, vom Westfälischen Amt für Landschafts- und Baukultur.

Michael Stojan, Stadtbaurat der Stadt Gladbeck, konzentrierte sich in seinem Vortrag vor allem auf die städtebauliche Ebene. Auch bei Planungen in diesem Maßstab, so sein Fazit, lohne es sich, die Geschichte genau zu betrachten und nach den Elementen zu forschen, die auch heute noch Gültigkeit haben. Durch Ihre Beachtung und Anpassung an heutige Gegebenheiten sei es möglich, Stadträume zu gestalten, die auf die Bedürfnisse der Menschen eingingen und den Einwohnern der Stadt eine lebenswerte Umwelt bieten.

Darius Djahanschah, Projektleiter im LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur, verwies mit seinem Vortrag auf die ländlichen Räume Westfalens. Sein Plädoyer für das Bauen fernab der Ballungszentren forderte ein bewusstes Begreifen des Ortes. Dies müsse am Beginn aller Planungen stehen und sei der Schlüssel zu einer Baukultur, die der Region neue Architekturqualität bescheren könne. Dazu gehöre aber natürlich auch, sich an Bestehendem zu orientieren und an den Maßstab der Umgebung anzuknüpfen.

¿Offenbar stehen die Chancen für eine neue Baukultur, die respektvoll mit Altbewährtem umgeht, gut¿, so Eickhoff. Mit dem ¿Bündnis für regionale Baukultur in Westfalen¿, das sich zum Abschluss der Tagung vorstellte, steht dieser Bewegung die passende Organisation zur Seite. Getragen vom Westfälischen Amt für Landschafts- und Baukultur des LWL, der Interessengemeinschaft Planen und Bauen in Westfalen sowie von Stiftung und Verein Westfalen-Initiative, hat sich dieses Bündnis zu Beginn des Jahres 2005 begründet und plant weitere Aktionen wie einen Studentenwettbewerb sowie Publikationen zur Baukultur.

Die Vorträge und Diskussionsergebnisse der Tagung werden zum Teil auch im Internet bereitgestellt. Unter https://www.landschafts-und-baukultur.de werden diese in Kürze zu sehen sein.



Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos