LWL-Newsroom
Mitteilung vom 10.11.05
Presse-Infos | Der LWL
Presse-Einladung zum Pressegespräch ¿Erwachsen werden¿ ¿ 3. Westfälisch-lippischer Jugendgerichtstag
Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen,
Gewaltpotentiale wie wir sie zurzeit in Paris erleben, können die Folge von jugendlichem Frust und Verzweiflung sein. In Frankreich scheint die Antwort auf diese Gewalt die politische Forderung nach null Toleranz und mehr Härte der Gerichte zu sein. Auch in Deutschland werden seit Jahren Forderungen nach einer Verschärfung des Jugendstrafrechtes laut. Hier wird diskutiert, ob das Erwachsenenstrafrecht auch schon für Heranwachsende (18- bis 21-Jährige) gelten soll und ob die Strafmündigkeitsgrenze von 14 auf 12 Jahre gesenkt werden soll.
Aber ist die Situation in Frankreich mit der deutschen Realität von Jugendlichen vergleichbar? Wie sieht die Entwicklung der Lebenschancen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Familie, in Partnerschaften, in der Schule und auf dem Arbeitsmarkt bei uns aus? Aktuelle Lebenslaufstudien von Mehrfachtätern, die schon als Jugendliche kriminell geworden sind zeigen, dass Mehrfachtäter sich nicht kontinuierlich bis ins hohe Alter kriminell verhalten. Viele der Täter brechen spätestens mit Mitte 20 ihre kriminelle Karriere ab. Die Studien zeigen auch, dass die Justiz großen Einfluss darauf hat, ob junge Menschen eine kriminelle Karriere einschlagen.
Mit diesen Fragen und Thesen beschäftigen sich auf Einladung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) und der Deutschen Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen e. V. (DVJJ), Regionalgruppe Westfalen-Lippe rund 150 Kriminologen, Jugendforscher, Sozial-/Pädagogen, Richter und Staatsanwälte beim 3. Westfälischen-lippischen Jugendgerichtstag. Wir möchten Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, einladen zum
Pressegespräch ¿Erwachsen werden¿ ¿ 3. Westfälisch-lippischer Jugendgerichtstag
am Dienstag, 15. November, um 13 Uhr
in Raum A 8 im LWL-Landeshaus, Freiherr-vom-Stein-Platz 1 in Münster.
Prof. Dr. Klaus Boers, Vorsitzender der DVJJ Westfalen-Lippe und Leiter des Institutes für Kriminalwissenschaften der Universität Münster, Prof. Dr. Wolfgang Lauterbach, Institut für Soziologie der Universität Münster und Reimund Wiedau vom LWL-Landesjugendamt werden Stellung zur Frage beziehen, ob es aus Sicht der Praxis sinnvoll ist, den Forderungen nach härterem Durchgreifen zu folgen. Natürlich kön-nen Sie auch am gesamten Jugendgerichtstag teilnehmen, den Programmablauf finden Sie im Internet unter http://www.lwl.org/LWL/Jugend/Landesjugendamt/LJA/erzhilf/983525481/index2_html
Aus der LWL-Pressestelle grüßt Sie
Markus Fischer
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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