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Mitteilung vom 10.10.05

Presse-Infos | Der LWL

Fotoausstellung beleuchtet das Leben an Indianer-Internaten

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Münster (lwl). Das Westfälische Museum für Naturkunde in Münster zeigt im Rahmen ihrer Indianer-Ausstellung eine Foto-Ausstellung von Jacqueline Windh, die sich kritisch mit den Indianer-Internaten in Kanada auseinandersetzt (¿Ins Licht: Überlebende der Residential School sprechen¿).

¿Die eigene Sprache durfte nicht gesprochen werden - davon habe ich gehört¿, so die Museumsbesucherin Annegret Wemhöner, die die Lebensgeschichte eines ehemaligen Schülers der Residential School liest. Insgesamt gab es in Kanada rund 130 solcher indianischer Internate mit Zwangsbeschulung. 1884 hatte die kanadische Regierung ein Gesetz über die Indianer verabschiedet, um den Besuch staatlich geführter Schulen für alle indianischen Kinder unter sechzehn Jahren verpflichtend zu machen. Die Kinder der Ureinwohner wurden ihren Eltern weggenommen und von der Regierung verpflichtet, Internate zu besuchen. Erst vor wenigen Jahren wurden die letzten Indianer-Internatsschulen geschlossen.

¿Das heutige Alkoholproblem ist mir ebenfalls bekannt. Es gibt Texte, die Bezug auf die Probleme der Ureinwohner nehmen¿, weiß die Englischlehrerin Wemhöner. Der sexuelle Missbrauch der indianischen Schüler ist in solchen Texten seltener ein Thema.

Diese Themen beleuchtet die Fotoausstellung mit 17 Bildern und Interviewauszügen im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Die Jugendlichen hatten damals keine Vorbilder für ihr eigenes Elternsein, wurden misshandelt und vernachlässigt. Heute machen einige der ehemaligen Schüler genau das mit ihren eigenen Kindern.

Häufig war die kanadische Fotografin Windh die Erste, die mit den Ureinwohnern über die Erlebnisse in den Schulen gesprochen hat. Mit den Fotos und Zitaten von den Einwohnern der Nordwestküste möch-te die Kanadierin den Betrachter auf die Grausamkeiten aufmerksam machen. ¿Trotz der erfahrenen Härten, strahlen die fotografierten Menschen eine stille Würde aus¿, meint eine Besucherin der Ausstellung.

Das Museum hat Dienstag bis Sonntag von neun bis 18 Uhr geöffnet. Informationen gibt es unter Telefon (0251) 591 05 und unter https://www.naturkundemuseum-muenster.de.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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