Mit Volldampf voraus:
5. Dampf-Festival im Westfälischen Freilichtmuseum Hagen

Bewertung:

| Kommentar abgeben

 

Hagen (lwl). Schwere Maschinen unter Volldampf tuckern und knattern beim 5. Dampf-Festival am 17. und 18. September auf den Wegen und Plätzen im Westfälischen Freilichtmuseum Hagen. Im gesamten Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) lassen Lokomobile, Dampftraktoren, Dampfwalzen und sogar Dampfboote mächtig Dampf ab.

Die etwa 100 detailgetreuen Kleinmodelle, die die Modellbauer des Dortmunder ¿Dampfstammtisches¿ mitbringen, müssen kräftig schnaufen, arbeiten sie doch alle nur mit Dampfkraft und werden zum Teil mit Kohle befeuert. Die Geräuschkulisse in der Gelbgießerei und in der Messingstampfe des Hagener LWL-Museums verrät schon von weitem, was es hier zu sehen gibt: nicht nur Einzylinder-Dampfmaschinen, sondern auch Holzfällerlokomotiven, Nachbauten historischer Dampfanlagen sowie clever konstruierte Dampfmaschinen, alles im verkleinerten Maßstab. Gemeinsam lassen die ¿Dampf-Minis¿ ihre Schlote kräftig qualmen.

Star unter den ¿Dampfern¿ ist eine drei Meter hohe, über fünf Meter lange und zehn Tonnen schwere Zettelmeyer-Dampfwalze (Baujahr 1942) mit Kohlenfeuerung, die bis 1962 im Dienst war. Dampfwalzen werden schon lange nicht mehr im Straßenbau verwendet, denn moderne Rüttler leisten mehr und sind weniger aufwändig zu bedienen. Die noch existierenden Dampfwalzen sind größtenteils wegen ihrer durchgerosteten Kessel nicht mehr betriebsbereit. Eine Arbeitsgruppe der Fachhochschule Flensburg hat 1983 diese Zettelmeyer-Dampfwalze vollständig repariert und restauriert. Ins LWL-Freilichtmuseum kommt die Maschine per Tieflader, denn ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt heute wie damals nur sechs Stundenkilometer.

Etwas weiter im Freilichtmuseum treffen sich die zwölf selbstfahrenden Dampftraktoren-Großmodelle des Düsseldorfer ¿Freundeskreises Straßendampf¿ im Maßstab von 1:3 bis 1:5 . Sie unternehmen von hier aus Fahrten durch das gesamte Gelände. Auf einigen Maschinen dürfen auch Kinder mitfahren.

Angeheizt wird am Samstag und Sonntag ab 9 Uhr, gedampft wird zwischen 11 und 17 Uhr. Bei der Dampfmaschinen-Parade vor dem Schmiedemuseum an beiden Tagen um 12 und 15 Uhr werden alle fahren Maschinen einzeln vorgestellt und sind auch alle gleichzeitig zu sehen.

Eindrücke einer Welt im Kleinen entstehen auf dem Sensenhammerteich, wo rund 30 Dampfboote, Raddampfer und Schlepper im Dampfbetrieb aus der Flotte der Modellbauer aus Hagen, Dortmund und dem gesamten Ruhrgebiet herumschippern.