Mitteilung vom 01.09.05
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Dreierlei Arten von Garten: LWL-Gartenspaziergang in Sassenberg
Sassenberg (lwl). Den letzten Gartenspaziergang des Sommers bietet der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Sonntag, 4. September, in Sassenberg (Kreis Warendorf) an. Dabei führt der Weg durch verschiedene Gärten des Ortes.
¿Den Anfang dieses Gartenspaziergangs bildet der Besuch des in Privatbesitz stehenden und sonst nicht öffentlich zugänglichen Gartens von Haus Schücking. Das Haus Schücking ist ein 1754 für den fürstbischöflichen Kanzler Christoph Bernhard Engelbert Schücking erbautes Landschlösschen, das in der Mitte des Ortes, der Kirche direkt gegenüber steht. Kein geringerer als Westfalens bekanntester Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun war der Architekt dieses kleinen aber sehr interessanten Hauses¿, erklärt Udo Woltering, Projektleiter beim Westfälischen Amt für Landschafts- und Baukultur. Im Gegensatz zur Schlaunschen Planung für das Gebäude sind für die Anlage eines barocken Gartens keine Pläne oder Unterlagen bekannt. ¿Nach unseren bisherigen Kenntnissen ist der Garten um 1920 nach Plänen eines Landschaftsarchitekten aus England umgestaltet worden¿, so Woltering.
Aus dem Garten von Haus Schücking führt der Spaziergang weiter durch die Reste einer alten Allee, die den Garten mit dem ehemaligen barocken Tiergaren der fürstbischöflichen Residenz Schloss Sassenberg verband. Spannend und kurios ist die wechselhafte Geschichte dieser Anlage: So wurde aus dem prächtigen Schloss, das spätestens seit dem 17. Jahrhundert auch von umfangreichen Gartenanlagen umgeben war, später eine ganz profane Spinnerei - die GeBraSa, bis zur Schließung 1981 der größte Arbeitgeber der Stadt. Durch die industrielle Nutzung des Geländes sind die Gärten in unmittelbarer Nähe verloren gegangen. Überdauert hat jedoch der fürstbischöfliche Tiergarten, der im Zentrum der Führung steht und der von großer kulturhistorischer Bedeutung ist. Eine ehemalige Entenkoje (Fanganlage) sowie die Reste der Fasanerie geben einen Eindruck vom Zustand des Tiergartens in früheren Zeiten.
Zum Abschluss des Gartenspazierganges steht ein Besuch des Drostegartens auf dem Programm. Was auf den ersten Blick wie eine beliebige städtische Grünfläche wirkt, entpuppt sich beim Nachspüren des Namens als Anlage an einem historischen Ort. Die Teilnahme am Gartenspaziergang des Westfälischen Amtes für Landschafts- und Baukultur ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Gartenspaziergang dauert etwa zwei Stunden. Der Treffpunkt ist um 11 Uhr vor dem Haus Schücking, Von-Galen-Str. 2, 48336 Sassenberg, direkt gegenüber der Kirche.
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
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