Mitteilung vom 23.08.05
Presse-Infos | Der LWL
Straßen aus Wasser ¿ Zur Binnenschifffahrt im Mittelalter
Vortrag im LWL-Industriemuseum Altes Schiffshebewerk Henrichenburg
Waltrop (lwl). Was haben Karl der Große, der heilige Bonifatius und ein namenloser Kaufmannssohn aus Köln gemeinsam? Ganz einfach: Sie alle fuhren auf Binnenschiffen. Außer ihnen taten das noch viele andere Zeitgenossen des Mittelalters. Die einen ¿ wie Könige und Kaiser, Bischöfe, Äbte und Heilige ¿ um zu reisen, die anderen ¿ wie genannter Kaufmannssohn ¿ um Handel zu treiben, Menschen, Tiere und Waren über einen Fluss zu setzen oder auf sonstige Art ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Zu mittelalterlichen Binnenschifffahrt hält Dr. Ralf Molkenthin, Historiker am Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters der Ruhr-Universität Bochum, auf Einladung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag, 6. September, um 19.30 Uhr einen Vortrag im LWL-Industriemuseum Altes Schiffshebewerk Henrichenburg.
Die Binnenschifffahrt war für die Menschen des Mittelalters etwas ganz Selbstverständliches. Alle Bevölkerungsschichten nutzten sie, wenn es sich anbot, konsequent und meist auch versiert für ihre Belange. Molkenthin zeichnet in seinem Vortrag ein facettenreiches Bild von den Möglichkeiten und Grenzen der mittelalterlichen Binnenschifffahrt. Dabei werden nicht nur die Schiffe und ihre Technik betrachtet, auch die Menschen, die mit und von den Schiffen lebten, werden vorgestellt und in ihren Lebensumständen beschrieben. Waren sie reich? Waren sie unabhängig? War ihr Leben auf, am und mit dem Fluss gefährlich? Welche Qualifikation brauchte man überhaupt, um ein Binnenschiff auf den Flüssen des Mittelalters sicher führen zu können?
Es wird außerdem die Frage aufgeworfen, welche Bedeutung der Binnenschifffahrt in der mittelalterlichen Wirtschaft zukam ¿ etwa im Vergleich zum Personen- und Gütertransport an Land. Der Referent setzt in seinem Vortrag einige neue Akzente, die sich nicht mit dem bisher in der historischen Forschung gängigen Bild begnügen.
Der Eintritt ins LWL-Industriemuseum zu diesem Vortrag ist frei.
Pressekontakt:
Herbert Niewerth, Tel. 02363 9707-0 und Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
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