Mitteilung vom 21.07.05
Presse-Infos | Der LWL
Freier Fall im Doppelpack
Klaus Theune ist Sprunglehrer und Tandemmaster
Hemer (lwl). Der Pilot gibt ein Zeichen, die Springer setzen die Sprungkappen auf. Dann öffnet sich die Tür. Auf einmal ist es sehr laut, im Flugzeug wird es hektisch. Klaus Theune setzt sich mit seinem Tandempassagier an die Tür. Sein Fluggast ist an vier Punkten vor dem Bauch des so genannten Tandemmasters aufgehängt und baumelt bereits in der Luft. Zurück auf die Erde geht es jetzt nur noch im freien Fall. Rund 50 Sekunden fällt das ¿Doppelpack¿ mit 200 Stundenkilometern bevor sich der Schirm öffnet und ein fünfminütiger Gleitflug zurück auf den Boden der Tatsachen folgt.
¿Unten angekommen sind viele Tandemspringer völlig von der Rolle und überglücklich¿, erzählt Klaus Theune aus Hemer. ¿Wir empfehlen, nach einem Sprung nicht selber nach Hause zu fahren, sondern sich abholen zu lassen. Auch wenn die Füße schon wieder auf dem Boden stehen, ist der Kopf noch lange nicht angekommen¿, ergänzt der 45-jährige Sprunglehrer.
Wer bei der Sportart Fallschirmspringen an ungeöffnete Schirme, Landungen in Baumkronen und gebrochene Beine denkt, den kann Theune beruhigen: ¿Fußball spielen ist gefährlicher¿, sagt er, der das Fallschirmspringen neben seiner Arbeit beim Psychiatrieverbund des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hobbymäßig betreibt. Außer dem einen oder anderen blauen Fleck ist dem Krankenpflegehelfer aus der Hans-Prinzhorn-Klinik in Hemer seit 24 Jahren nichts passiert. Rund 2500 Sprünge hat er bereits absolviert. Seit 1990 ist er ausgebildeter Sprunglehrer und Tandemmaster.
Trotz seiner großen Routine genießt Theune jeden Sprung. ¿Es ist eine Sucht und immer wieder neu¿, sagt er und gibt diese Erfahrung gerne an seine Passagiere weiter. Dem Alter sind bei einem Tandemsprung keine Grenzen gesetzt. Nur eine Mindestgröße von 1,40 Meter und 40 Kilogramm Gewicht sind notwendig, um den Traum vom Fliegen wahr zu machen. Allerdings hört dieser ab 90 Kilogramm Gewicht auch wieder auf.
Tandemmaster Theune weist vor dem Sprung seine Schützlinge in die wichtigsten Dinge ein: Kopf in den Nacken, Hohlkreuz machen, Füße zum Hintern anwinkeln, entspannen und den freien Fall einfach genießen. Wichtig sei auch, dass seine Fluggäste zu ihm Vertrauen entwickeln, denn immerhin würden diese ihm für rund sechs Minuten ihr Leben überlassen, sagt Theune. Das gelte besonders für behinderte Passagiere. Der begeisterte Hobbyspringer hat auch Rollstuhlfahrer oder blinde Menschen bereits sicher zur Erde begleitet.
Pressekontakt:
Birte Filusch, Telefon 0251 591-235
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