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Mitteilung vom 29.06.05

Presse-Infos | Der LWL

Spieglein, Spieglein an der Wand, wo ist der kühlste Ort im Land?
Abkühlung in den Museen des LWL

Bewertung:

Westfalen (lwl). Kaum ist der Sommer endlich da, stöhnen die Menschen über die unerträgliche Hitze: Abkühlung muss her. So wetteifern die Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) um die beste Alternative zum überfüllten Freibad. Ganz weit vorne liegt dabei der Nachtigallstollen des Industriemuseums Zeche Nachtigall in Witten, das hat eine Umfrage unter den LWL-Museen ergeben. Zehn bis zwölf Grad Celsius, also Kühlschranktemperatur, hat der Stollen, in dem Besucher bis zu einem echten Steinkohleflöz vorstoßen. ¿Da kann man recht gut ein kleines Strickjäckchen vertragen", versichert Christiane Spänhoff vom Industriemuseum des LWL. Viele Besucher empfänden die Kühle erst als sehr angenehm, doch müsse man bei den großen Temperaturdifferenzen immer Acht geben, wenn es anschließend wieder in die Sonne über Tage gehe.

Eine kühle Erfrischung der anderen Art finden Kinder auf dem Zechengelände. Der Wasserspielplatz, mit einem der Ruhr nachempfundenen Bachlauf zum Spielen und Anstauen, lässt die tropischen Temperaturen besser ertragen. Über eine nasse Abkühlung können sich auch die kleinen Besucher des Industriemuseums Zeche Zollern II/IV in Dortmund freuen. Mit der Archimedischen Schnecke, einer Pumpe, die Wasser entgegen der Schwerkraft transportiert, verwandeln die Kleinen den Sandkasten im Nu in eine Matschgrube. Eine weniger nasse, dafür kühlere Alternative zum Spielplatz in der Sonne bietet der ¿Kinderkeller" des LWL- Museums. Hier kann der Besuchernachwuchs in einer nachempfundenen Untertagewelt durch Holzstollen kriechen und an der pedalbetriebenen Fördermaschine die Arbeitsabläufe eines Bergwerks kennen lernen.

Auch das Industriemuseum Henrichshütte Hattingen hat eine kühle Attraktion zu bieten. Der Luftschutzstollen aus dem Zweiten Weltkrieg führt etwa 150 Meter in den Untergrund des massiven Ruhrsandsteingebirges. Hinter den dicken Panzertüren finden Besucher nicht nur Abkühlung von der sommerlichen Hitze, sondern können die Atmosphäre wittern, die bis zu 250 Menschen vorfanden, als sie im Krieg hier Schutz suchten.

Wer wünscht sich momentan nicht auch eine Kühlkammer? Das LWL-Archäologie-Museum in Herne hat sie. In den unterirdischen Hallen der Ausstellung über die Archäologie Westfalens können die Besucher einen Klimawürfel entdecken, der wie eine Kühlkammer aufgebaut ist. Hier wird ein Eisbohrkern mit 5 500 Jahre altem Antarktis-Eis bei minus 17 Grad aufbewahrt. Ganz so kalt ist es für die Besucher im Innenraum des Klimawürfels zwar nicht, doch in Sommerkleidung werden sie trotzdem bei fünf bis sieben Grad
frieren.

Im Westfälischen Museum für Naturkunde mit seinem Planetarium in Münster hat jeder Besucher einen freien Blick auf Sonne und Himmel. Nur einen Sonnenbrand muss hier niemand befürchten. Bei klimatisierten 22 Grad Celsius bekommt auch das Deodorant mal eine Pause. ¿Warum also nicht die Sonnenliege mit einem bequemen Planetariums-Sessel tauschen?¿, findet Museumsleiter Alfred Hendricks.

Besonders für die Menschen im Osten Westfalens empfiehlt
Dr. Yasmine Freigang vom LWL zur Abkühlung den Quellkeller in der Paderborner Kaiserpfalz. Hier, unter dem 1.000 Jahre alten Gemäuer Kaiser Karls des Großen, entspringt die Pader - eiskalt und glas-klar. ¿Wer für wenige Minuten die Hände hineinhält, kann sich auch wieder über etwas wärmeres Wetter freuen¿, so Freigang.

Auch in einem anderen alten Gemäuer des LWL kommt man gut durch das Sommerhoch. Hinter den rund 80 Zentimeter dicken Mauern des ehemaligen Klosters Dalheim in Lichtenau (Kreis Paderborn) ist es angenehm kühl und zwar ohne technische Hilfe. Wie solch isolierende Mauern im Mittelalter gebaut wurden, können sich Besucher in der aktuellen Ausstellung ¿Baustelle Kloster¿ in Dalheim anschauen.

Wer sich nicht hinter dicken Klostermauern verstecken will, ist in Waltrop gut aufgehoben. Vom Unterwasser des Alten Schiffshebewerks Henrichenburg aus startet die ¿Henrichenburg" zu einer Bootspartie über den Dortmund-Ems-Kanal. Am Wochenende können Passagiere sogar einen richtigen Hebevorgang im Neuen Schiffshebewerk miterleben. Ob mit Fahrtwind an Deck oder mit Klimaanlage unter Deck: auch hier sollte es niemandem zu warm werden.

Im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold wartet ebenso Abkühlung auf die Besucher. Gefion Apel vom Museum, das 500 Jahre westfälische Alltagsgeschichte präsentiert, gibt diesen Tipp: ¿Im grünen Museumsgelände ist es immer angenehm und in den niederdeutschen Hallenhäusern wie dem Gräftenhof sogar erfrischend kühl. Für den Fall, dass das zur Abkühlung nicht ausreicht, erwartet die Besucher ein Eis im ¿Tiergartenkrug" oder ein kühles Bier im ¿Bistro Sauerland".¿

Dieses schmeckt umso besser, wenn es aus der museumseigenen Produktion stammt, wie im Westfälischen Freilichtmuseum Hagen. In der halb unter der Erde liegenden historischen Museumsbrauerei können Besucher die Herstellung des süffigen Mäckinger Bräus verfolgen und gleichzeitig vor der Hitze fliehen. Viel Wasser zum Kühlen und Spülen sorgt hier für ein angenehm frisches Raumklima. Viele der insgesamt 60 historischen Handwerks- und Gewerbebetriebe liegen in wohltemperierten alten Gemäuern. Wer eine zusätzliche Abkühlung braucht, hat es nicht weit zum Mäckingerbach und seinen zwei kleinen Nebenbächen. Diese füllen nicht nur Stauteiche und treiben Wasserräder an, sie eignen sich auch bestens zum Planschen und Füßekühlen.

Nackte Füße sind auch im Westfälischen Industriemuseum Ziegelei Lage gefragt. Wenn schon die Sonne von oben brennt, können Besucher hier beim Lehmstampfen in der Maukegrube wenigstens ihre Füße kühlen. So erfrischt gilt es anschließend mit dem bearbeiteten Lehm einen Ziegelstein zu formen. An ganz heißen Tagen empfiehlt Museumsleiter Willi Kulke einen Besuch im Ringofen. ¿Früher wurden hier wöchentlich 120.000 Steine gebrannt. Heute brennen wir nur noch einmal im Jahr und im Sommer hält sich hier eine angenehme Kühle unter der 1,5 Meter starken Ofendecke.¿

Westfälisches Industriemuseum
Zeche Nachtigall
Nachtigallstraße 35, 58452 Witten
Tel. 02302 936640
Internet: https://www.zeche-nachtigall.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 2,40 Euro; Kinder: 1,50 Euro

Westfälisches Industriemuseum
Zeche Zollern II/IV
Grubenweg 5, 44388 Dortmund-Bövinghausen
Tel. 0231 6961111
Internet: https://www.zeche-zollern.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 3,50 Euro; Kinder: 2 Euro

Westfälisches Industriemuseum
Henrichshütte Hattingen
Werksstraße 31-33, 45527Hattingen
Tel. 02324 9247140
Internet: https://www.henrichshuette.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Fr 10-21.30 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 2,40 Euro; Kinder: 1,50 Euro

Westfälisches Museum für Archäologie
Europaplatz 1 , 44632 Herne
Tel. 02323 946280
Internet: https://www.landesmuseum-herne.de
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr 9-17 Uhr, Do 9-19 Uhr, Sa, So und Feiertage 11-18 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 3,50 Euro; Kinder 2 Euro

Westfälisches Museum für Naturkunde
Landesmuseum und Planetarium
Sentruper Straße 285, 48161 Münster
Tel. 0251 59105
Internet: https://www.naturkundemuseum-muenster.de
Öffnungszeiten: Di-So 9-18 Uhr
Eintritt mit Planetarium: Erwachsene: 6,20 Euro; Kinder: 3,10 Euro

Museum in der Kaiserpfalz
Am Ikenberg 2 , 33098 Paderborn
Tel. 05251 10510
Internet: https://www.kaiserpfalz-paderborn.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, jeden 1. Mi im Monat bis 20 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 2,50 Euro; Kinder: 1,50 Euro

Kloster Dalheim
Westfälisches Museum für Klosterkultur
Am Kloster 11, 33165 Lichtenau-Dalheim
Tel. 05292 1664
Internet: https://www.kloster-dalheim.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 2,10 Euro; Kinder: 1,10 Euro

Westfälisches Industriemuseum
Altes Schiffshebewerk Henrichenburg
Am Hebewerk 2, 45731 Waltrop
Tel. 02363 97070
Internet: https://www.schiffshebewerk-henrichenburg.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Einlass bis 17.30 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 3,50 Euro; Kinder: 2 Euro
Fahrpreis für die Schiffsfahrt: Erwachsene 6 Euro; Kinder 4 Euro.

Westfälisches Freilichtmuseum Detmold
Krummes Haus, 32760 Detmold
Tel. 05231 7060
Internet: https://www.freilichtmuseum-detmold.de
Öffnungszeiten: Di-So 9-18 Uhr, Einlass bis 17 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 5 Euro; Kinder: 2 Euro

Westfälisches Freilichtmuseum Hagen
Mäckingerbach, 58091 Hagen
Tel. 02331 78070
Internet: https://www.freilichtmuseum-hagen.de
Öffnungszeiten: Di-So 9-17.30 Uhr, Einlass bis 17 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 5 Euro; Kinder: 2 Euro

Westfälisches Industriemuseum Ziegelei Lage
Sprikernheide 77, 32791 Lage
Tel. 05232 94900
Internet: https://www.ziegelei-lage.de
Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr
Eintritt: Erwachsene: 2,90 Euro; Kinder: 1,50 Euro



Pressekontakt:
Birte Filusch, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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