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Mitteilung vom 14.06.05

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¿Inside ¿ Schultenhöfe des Münsterlandes.¿ Fotokunst Martin Rosswogs im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold

Bewertung:

Detmold (lwl). Die Jahresausstellung im Westfälischen Freilichtmuseum Detmold, ¿[Inside] ¿ Schultenhöfe des Münsterlandes. Fotografien von Martin Rosswog¿ hat ihre Pforten geöffnet: Ab Dienstag, 14. Juni werden die Serien der Münsterländer Bilder des Fotokünstlers im Museum des Landschaftsverbandes Westfalene-Lippe (LWL) zu sehen sein, die Einblicke in modern genutzte historische Bauernhöfe des Münsterlandes geben.

Martin Rosswog, (geb. 1950), hat sich nach seiner Ausbildung bei dem Düsseldorfer Professor und Fotografen Bernd Becher eigene Wege gesucht: Man kann ihn als künstlerischen Dokumentaristen bezeichnen, wie es jüngst in einer Publikation eines seiner Fotoprojekte über ländliche Innenräume Europas geschehen ist. Die Schultenhöfe des Münsterlandes bilden im Gesamtwerk Rosswogs, das Aufnahmen aus europäischen Ländern wie Irland, Spanien oder Finnland zeigt, das wichtigste deutsche Beispiel. Ansatzpunkt für das LWL-Freilichtmuseum für die Zusammenarbeit mit dem Fotokünstler war der Museumshof Schulte-Bisping, da zum Thema ¿Schultenhöfe¿ bereits seit längerer Zeit ein Forschungsprojekt geplant war.

Im Münsterland, im nördlichen Ruhrgebiet und im Sauerland bezeichnet ¿Schulte¿ oder ¿Schulze¿ heute einfach einen reichen Bauern. Häufig findet sich ¿Schulte¿ in zusammengesetzten Namen alter, großer Bauernhöfe. Das Wort stammt ursprünglich aus dem mittelalterlichen Wirtschaftssystem der Grundherrschaft. ¿Schulten¿ waren im Mittelalter die vom meist adeligen Grundherrn eingesetzten Besitzer großer Haupthöfe, und noch heute findet sich der Name häufig in Hofnamen der Region.

Die künstlerische Fotodokumentation der Innenräume von zehn verschiedenen Schultenhöfen, die Rosswog 1999 bis 2002 gemacht hat, war der erste Schritt des Forschungsprojektes. Es entstanden insgesamt 500 Aufnahmen, von denen rund 100 für die Ausstellung, die das LWL-Museum in der Scheune Westendorf im Paderborner Dorf gezeigt, ausgewählt wurden. Während jede Innenaufnahme aus volkskundlicher Sicht zunächst als Ergänzung der Forschungsgrundlagen dient, belässt es der Fotograf nicht dabei: Er arbeitet seriell, fügt Bild für Bild aneinander und legt genau fest, welche zwei, vier oder fünf Aufnahmen als Serie gezeigt und ausgestellt werden müssen.

Die optischen Verbindungen der Motive untereinander werden durch Möbel, Türen oder Fenster hergestellt. Diese finden sich wiederkehrend und aus verschiedenen Perspektiven abgebildet in den Fotografien. Alle Schwarz-Weiß-Aufnahmen innerhalb der Ausstellung sind so genannte Barytabzüge, ein Fotopapier, das Berufsfotografen seit 100 Jahren verwenden. Sie wurden vom Künstler selbst hergestellt. Die Farbabzüge wurden in Handarbeit vom Fachlabor Wagner in Rösrath angefertigt.

Sowohl die ¿kulturelle Insel¿ Münsterland, die der Künstler mit ihren Charakteristika dokumentiert hat als auch die eigene Handschrift, die die Räume in den Fotos mit immer unterschiedlichen Aspekten zeigt, machen eine ganz eigene Faszination der Präsentation im Detmolder LWL-Museum aus.
¿Lassen Sie sich von diesen Fotografien einfangen, nehmen Sie die inside ¿ Perspektive ein - die Bilder machen süchtig¿, empfiehlt Projektleiter Dr. Jan Carstensen.
Die Ausstellung ist vom 14. Juni bis zum 30. Oktober 2005 zu sehen, eine Begleitpublikation ist bei Schirmer/Mosel erschienen unter dem Titel: Martin Rosswog: Schultenhöfe, (ISBN 3-8296-0206-5 ) und ist für 29,80 ¿ im Buchhandel erhältlich. Broschierte Ausgabe nur im Museum für 19,80 ¿.
Internet: https://www.freilichtmuseum-detmold.de.

[Inside] ¿ Schultenhöfe des Münsterlandes.
Fotografien von Martin Rosswog
Westfälisches Freilichtmuseum Detmold- Landesmuseum für Volkskunde
Krummes Haus- 32760 Detmold
Tel.: 05231/706-0 wfm-detmold@lwl.org
Öffnungszeiten: di ¿ so 9 ¿18 Uhr, Einlass bis 17 Uhr.



Pressekontakt:
Gefion Apel, Tel.: 05231 706-140 und Markus Fischer, Tel.: 0251 591-235
presse@lwl.org




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