Mitteilung vom 10.05.05
Presse-Infos | Der LWL
LWL-Literaturkommission stellt Daten zu über 2000 westfälischen Autoren ins Internet
Münster (lwl). Wie viele Autorinnen und Autoren schreiben in Westfalen oder haben literarisch geschrieben? Die Antwort, die die Literaturkommission für Westfalen in ihrem neuen Autorenlexikon im Internet gibt, verblüfft: Mehr als 2.000 Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus zweihundert Jahren Literaturgeschichte sind hier verzeichnet. Der Aufgabe, Licht in die kaum überschaubare Fülle literarischen Schreibens in der Region zu bringen, widmet sich die Kommission des Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Sie ist eine Vereinigung von Fachleuten und will der westfälischen Literatur und deren Erforschung neue Impulse zu verleihen.
Um ihre Forschungsergebnisse zu veröffentlichen, nutzt die LWL-Kommission verstärkt auch das Internet. ¿Wir haben jetzt gleich zwei umfassende Datenbanken freigeschaltet, die als Pionierleistungen in der regionalen Literaturforschung gelten können: Eine Online-Version des ¿Westfälischen Autorenlexikons¿ und ein virtuelles Verzeichnis literarischer Nachlässe in Westfalen¿, so Dr. Walter Gödden, Geschäftsführer der LWL-Kommission. Die Datenbanken sind ab sofort unter https://www.autorenlexikon-westfalen.de und https://www.westfaelische-literaturnachlaesse.de zu erreichen.
Das digitale Autorenlexikon verzeichnet umfangreiche bio-bibliographische Artikel zu mehr als 2.000 Autorinnen und Autoren der Geburtsjahrgänge 1750 bis 1950. ¿Es handelt sich hier um ein einzigartiges Unternehmen innerhalb der deutschen Literaturlandschaft. Indem das Lexikon die gesamte Bandbreite des literarischen Lebens in Westfalen berücksichtigt, erschließt es nicht nur die literarische, sondern auch die kulturelle und politische Vergangenheit der Region¿, so Gödden und Projektmitarbeiterin Dr. Iris Nölle-Hornkamp.
Mehr als eine Ergänzung dazu bietet das eigenständige Web-Portal ¿Literarische Nachlässe in westfälischen Archiven¿. Es versammelt Nachweise und Beschreibungen von über 600 Schriftstellernachlässen und literarischen Überlieferungen, die in mehr als 75 Archiven in Westfalen aufbewahrt werden. ¿Grundlage der Datenbank¿, erläutert Dr. Jochen Grywatsch, Referent bei der Kommission, ¿sind die Ergebnisse einer flächendeckenden Umfrage bei Institutionen in Westfalen. Damit haben wir ermittelt, wo welche literarische Nachlässe aufbewahrt werden und welchen Inhalt und Umfang sie haben.¿
Der Besondere an dem Projekt: Beide Datenbanken sind miteinander verschränkt. Das bedeutet: ¿Ein Nutzer, der zunächst an biografischen Daten zu einer Autorin interessiert ist, kann sich mit einem einfachen Mausklick Informationen zur Aufbewahrung von deren Nachlass auf den Bildschirm holen. Umgekehrt wird jeder Interessierte dankbar annehmen, dass er bei der (virtuellen) Einsichtnahme in den Nachlass eines Autors per Hyperlink zu dessen Biografie sowie systematisch unterschiedenen Publikationsübersichten und Literaturverzeichnissen geleitet wird¿, erklärt Grywatsch.
Mit dem Projekt sei man der Anzahl der literarisch Schreibenden in der Region ein Stück näher gekommen. Mehr als 2.000 seien es ganz sicher; das seien aber nur diejenigen - so ein Aufnahmekriterium des Autorenlexikons -, die zumindest auf drei selbständige VerlagsVeröffentlichungen verweisen können. Wenn man dann noch diejenigen dazu nehme, die ab 1950 geboren sind und die bisher noch nicht erfasst seien, erhöhe sich die Zahl ernorm. ¿Wie viele es mittlerweile sind, kann wohl nur ein künftiges Projekt ermitteln¿, blicken die LWL-Literaturexperten in die Zukunft.
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
Links:
http://www.autorenlexikon-westfalen.de
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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