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Mitteilung vom 22.04.05

Presse-Infos | Der LWL

Im Steinbruch des Bischofs Meinwerk
LWL-Archäologen bieten Führung durch aktuelle Ausgrabung in Paderborn

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Paderborn (lwl). Vor dem Neubau der Volksbank und der Westfälischen Kammerspiele erforschen Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die Geschichte des mittelalterlichen Stadtareals zwischen Kötterhagen und Grube. An jedem ersten Dienstag im Monat gibt es um 17.15 Uhr eine kostenlose öffentliche Führung.

Die Stadtarchäologie Paderborn des LWL untersucht mit maßgeblicher finanzieller Unterstützung der Volksbank und der Stadt Paderborn das 4000 Quadratmeter große Areal zwischen Kötterhagen und Grube, bevor die Spuren der Vergangenheit einer Tiefgarage weichen müssen. 18 Monate haben die Archäologen Zeit. Archäologe Dr. Sven Spiong bekommt gute Unterstützung: ¿Für die örtliche Grabungsleitung konnten wir Dr. Andrea Bulla und Marianne Moser gewinnen¿ berichtet er. ¿Das ist auch dringend notwendig, da ich in den nächsten Monaten am Stadelhof eine weitere Ausgrabung durchführen muss.¿

Vier Grundstücke werden zur Zeit am Kötterhagen untersucht. Die Häuser sitzen auf älteren Fundamenten, die die Grabungsleiterinnen schon jetzt teilweise bis ins Mittelalter zurückverfolgen können.

Alle Häuser liegen in einem ehemaligen Steinbruch. Ausgangspunkt für den Steinbruch war möglicherweise der alte Graben, mit dem Karl der Große 776 seine Burg befestigt hatte. Noch Bischof Meinwerk ließ hier im 11. Jahrhundert die Kalksteine für seine großen Bauprojekte brechen: den Neubau des Doms und der Pfalz, seinen Bischofspalast und die neue Mauer um die Domburg. So entstand ein bis zu 14 Meter tiefer und 50 Meter breiter Steinbruch. Spiong: ¿Als Teil der monumentalen Befestigung der Domburg hat er die Zeitgenossen sicherlich beeindruckt.¿

Als im frühen 12. Jahrhundert die Paderborner Bischöfe die Stadt Paderborn gründeten, ließen sie den Steinbruch zur Hälfte zuschütten, um Bauland zu gewinnen. Auf den neu vermessenen Grundstücken errichteten nun Bürger ihre Häuser. Die Straßennamen ¿Grube¿ und ¿Krumme Grube¿ erinnern heute noch an ein Leben in mehreren Metern Tiefe, wo es wahrscheinlich stickig und dunkel war.

Um interessierte Besucher über den aktuellen Stand der Ausgrabung zu informieren, laden die LWL-Stadtarchäologen jeweils am ersten Dienstag im Monat zu einer kostenlosen öffentlichen Führung ein. Die erste Grabungsbesichtigung ist am Dienstag, 3. Mai, um 17.15 Uhr. Treffpunkt ist die Baustellenzufahrt an der Grube.



Pressekontakt:
Dr. Sven Spiong, Tel. 5251 6931-797 oder 0170 3604993 und Frank Tafertshofer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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