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Mitteilung vom 13.04.05

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Der Canal du Midi: die südfranzösische Wasserstraße vom Mittelmeer
zum Atlantik - Filmvorführung Alten Schiffshebewerk Henrichenburg

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Waltrop (lwl). Mit einem einleitendem Referat von Museumsleiter Herbert Niewerth präsentiert das Westfälische Industriemuseum Altes Schiffshebewerk Henrichenburg am Dienstag (03.05.05) einen Film über den 240 Kilometer langen Canal du Midi, der 1681 eröffnet wurde. Diese über 320 Jahre alte Wasserstraße gehört zu den ältesten Kanälen Europas und wurde 1996 von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt.

Mit dem Canal du Midi wurde der uralte südfranzösische Wunschtraum realisiert, das Mittelmeer über eine Binnenwasserstraße mit dem Atlantik zu verbinden. Entworfen und realisiert wurde der Kanal vom Baumeister Pierre-Paul Riquet. Ihm gelang es, die zwei Meere miteinander zu verbinden und damit die Gefahren der Umschiffung Spaniens zu vermeiden.

In einem einleitenden Vortrag geht Niewerth nicht nur auf die historische Bedeutung dieses gigantischen Bauwerkes aus dem 17. Jahrhundert ein, er beleuchtet auch die heutige Bedeutung des Kanals, der zwischen 1667 und 1681 entstand. Die beliebteste Binnenwasserstraße Frankreichs, die der LWL-Museumsleiter mit dem Fahrrad erkundet hat, besitzt heute hohen touristischen Wert.

Im Zeitalter des Merkantilismus unter König Ludwig XIV. gelang es dem Baumeister Riquet, den mächtigen Finanzminister Colbert von seinem gigantischen Vorhaben zu überzeugen. Das Kanalprojekt von Toulouse bis Séte am Mittelmeer wurde realisiert mit etwa 12.000 Arbeitskräften, darunter bis zu 1500 Frauen. Auf der größten Baustelle des Jahrhunderts entstanden mit dem Kanal auch etwa 350 Kunstbauten: Bassins, Brücken, Aquädukte, Überläufe, Tunnel, Kanalbrücken und insgesamt 64 Schleusen unterschiedlichster Ausprägung.

Einige dieser einzigartigen Bauwerke werden vorgestellt: die achtfache Schleusentreppe von Fonsérannes; der Staudamm von Saint-Ferréol, der erste Massenstaudamm dieser Größe in Europa, der den Kanal mit Wasser versorgte; der Tunnel von Malpas, der erste Kanaltunnel der Welt aus dem Jahre 1679 oder das Aquädukt von Répudre, die erste europäische Kanalbrücke, die über einen Fluss führte (1676).

Eingebettet in die faszinierende südfranzösische Landschaft lassen auch große und kleine Kanalhäfen wie Séte, Agde, Beziers, Le Somail, Carcassonne, Castelnaudary oder Toulouse erahnen, warum dieser alte Kanal mit seinen historischen Sehenswürdigkeiten Touristen aus der ganzen Welt anlockt.

Der Eintritt ins LWL-Industriemuseum ist frei.



Pressekontakt:
Herbert Niewerth, Museumsleiter, Tel. 02363/9707-0 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251/591-235
presse@lwl.org




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