Mitteilung vom 01.04.05
Presse-Infos | Der LWL
Online in die Ortsgeschichte
LWL-Archivamt rät zu mehr Bürgernähe
Münster/Kreis Paderborn (lwl). Das Geld in den Stadtkassen ist knapp: Das macht auch den Archiven zu schaffen. ¿Auf der einen Seite wollen die nichtstaatlichen Archive in Westfalen-Lippe Kompetenzzentren für die Geschichte ihres Ortes sein. Auf der anderen Seite fließen die finanziellen Mittel immer spärlicher¿, bringt Prof. Dr. Norbert Reimann das Problem auf den Punkt. Der Leiter des Westfälischen Archivamts, einer Einrichtung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), diskutierte jetzt mit 200 Archivaren über Mittel und Wege, diesem Dilemma zu entkommen. Anlass dafür war der Westfälische Archivtag in Bad Lippspringe (Kreis Paderborn).
¿Die Archive wollen ihren Service verbessern¿, so Reimann. Ob Namensforscher, Wissenschaftler oder einfach nur interessierte Menschen: Archivnutzer sollen Informationen schneller finden ¿ am besten bequem von zu Hause aus. Deshalb haben viele Archive damit begonnen, ihre so genannten Findbücher ins Internet zu stellen. Findbücher sind Verzeichnisse, die über den Bestand eines Archivs infor-mieren. ¿Auf diese Weise können Benutzer ihren Besuch im Archiv besser vorbereiten¿, erklärt der Leiter des LWL-Archivamts.
Die meisten Findbücher liegen in Hand- oder Maschinenschrift vor. Es kostet viel Zeit und Geld, die Findbücher in den Computer einzugeben. Meistens setzen die Archive dafür Studenten, Praktikanten und 1-Euro-Job-Kräfte ein. Norbert Reimann: ¿Es geht nicht darum, die Archivare zu ersetzen, sondern den finanziellen Aufwand möglichst gering zu halten. Oft sind es auch ehrenamtliche Mitarbeiter, die dabei helfen. Sie alle werden fachlich betreut.¿
Wenn die Archive künftig noch Ausstellungen planen oder Bücher veröffentlichen wollen, müssen sie sich dafür Sponsoren suchen. Die eigenen Mittel reichen dafür nicht mehr, so der Konsens beim Westfälischen Archivtag. ¿Wir empfehlen den Archivaren, sich für solche Projekte Partner zu suchen, die eine Verbindung zur Ortsgeschichte haben¿, erklärt Reimann.
Pressekontakt:
Claudia Miklis, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0
zur Druckansicht dieser Seite
zu den aktuellen Presse-Infos