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Mitteilung vom 24.03.05

Presse-Infos | Der LWL

¿Der Prophet und die Prinzessin¿:
Tagung zu Peter Hille und Else Lasker-Schüler

Bewertung:

Oelde (lwl). ¿Der Prophet und die Prinzessin - Peter Hille und Else Lasker-Schüler¿ ¿ unter diesem Thema widmet sich eine Tagung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) einer der faszinierendsten und irritierendsten Künstlerfreundschaft der deutschen Literatur. Die Vorträge, Workshops, Gespräche und zwei Abendveranstaltungen finden am 8. und 9. April 2005 im Museum für Westfälische Literatur in Oelde-Stromberg (Kreis Warendorf) statt. Das Programm, das die Literaturkommission für Westfalen des LWL ausgearbeitet hat, richtet sich nicht nur an ein wissenschaftliches, sondern ein allgemein kulturinteressiertes Publikum.

In der Reichshauptstadt Berlin waren Hille (1854 -1904) und Else Lasker-Schüler (1869 -1945) Stadtgespräch: Hille mit Rauschebart und Bettlerkleidung, sie ausstaffiert wie eine orientalische Prinzessin. Gemeinsam versuchten beide, die Fesseln der bürgerlichen Lebensweise abzustreifen und ihre literarisch-künstlerische Existenz radikal auszuleben. Hille war Else Lasker-Schülers erster Mentor. Sie vergötterte ihn wie einen Guru und verklärte ihn in ihrem ¿Peter-Hille-Buch¿ (1906), das ihre literarische Selbstfindung dokumentiert.

Unter dem Einfluss Hilles fand die ursprünglich malende Künstlerin zum Schreiben, das immer radikalere Züge annahm. Vielen gilt sie als bedeutendste deutsche Lyrikerin überhaupt. Zu ihrem Freundeskreis zählten Gottfried Benn und der Maler Franz Marc. Kristallisationspunkte solcher Beziehungen waren die Berliner Kaffeehäuser wie das ¿Café des Westens¿. Hier vertiefte sich auch Else Lasker-Schülers Bekanntschaft zu dem ewig mittellosen Peter Hille, der damals als Inkarnation der Berliner Boheme galt. Nach Wanderungen durch Europa und erfolglosen Versuchen, eine selbständige literarische Existenz aufzubauen, lebte er seit 1895 in Berlin. Hier schloss er sich der Künstlerkommune ¿Die neue Gemeinschaft¿ an und unterhielt seit 1903 in dem Künstlerlokal ¿Dalbelli¿ ein eigenes literarisches Kabarett, in dem unter anderen Lasker-Schüler auftrat.

Mit thematischen Schwerpunkten wie ¿Die Boheme¿, ¿Textwerkstatt¿ und ¿Literaturbühne¿ eröffnet die Tagung, an der internationale Referenten teilnehmen, verschiedene Möglichkeiten und Perspektiven, sich Peter Hille und Else Lasker-Schüler zu nähern. Begleitend bietet das Literaturmuseum ein Rahmenprogramm mit Ausstellungen und Hörstationen im Außenraum sowie einer Video-Installation.

Anmeldung zur Tagung telefonisch unter 0 25 29-94 55 90 bzw. per Mail unter Bogdanski@ Kulturgut-Nottbeck.de. Das genaue Tagungsprogramm findet sich unter: http://www.lwl.org/literaturkommission.de.



Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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