Mitteilung vom 14.03.05
Presse-Infos | Der LWL
LWL zieht positive Bilanz:
Über 600 Kinder im Erfolgsmodell Westfälische Pflegefamilien
Westfalen (lwl). Der Landesjugendhilfeausschuss beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat in seiner ersten Sitzung am Freitag (11.03.) in dieser Legislaturperiode erneut Maria Seifert (CDU) aus Gladbeck (Kreis Recklinghausen) zur Vorsitzenden gewählt. ¿In Zeiten knapper Finanzen ist nichts wichtiger als Kinder- und Jugendpolitik¿, sagte sie nach ihrer Wiederwahl. Seifert unterstützt dabei besonders das Modell der Westfälischen Pflegefamilien, deren positive Entwicklung im Ausschuss vorgestellt wurde.
Westfälische Pflegefamilien sind etwas besonderes: Es sind Familien für Mädchen und Jungen, die nicht mehr bei ihren Eltern leben können, weil sie missbraucht oder vernachlässigt worden sind oder weil ihre Eltern einfach mit der Erziehung überfordert sind. Weil viele der Kinder und Jugendlichen dadurch traumatisiert sind, sind Heime, Wohngruppen oder ¿normale¿ Pfegefamilien für sie nicht der richtige Lebensort. Sie brauchen einerseits professionelle Hilfe, andererseits aber auch ¿eine richtige Familie¿. Deshalb sucht der LWL Familien, die bereit und geeignet sind, auch ältere und entwicklungsbeeinträchtigte oder behinderte Kinder aufzunehmen. Im Idealfall haben die Eltern eine pädagogische Ausbildung, sie sollten auf jeden Fall bereits sein, sich beraten oder fortbilden zu lassen.
¿Für immer mehr junge Menschen gelingt es inzwischen, ein Leben in den Westfälischen Pflegefamilien zu ermöglichen. Im Vergleich zu 1998 haben wir die Anzahl der Kinder und Jugendlichen in diesen Familien mehr als verdoppelt¿, erläuterte Hans Meyer, Leiter des LWL-Landesjugendamtes. 103 Berater bei 37 freien Trägern der Jugendhilfe betreuen zur Zeit mehr als 600 westfälische Pflegekinder, die bei über 500 Westfälischen Pflegefamilien untergebracht sind. Im 2003 waren 533 Kinder und Jugendliche, 2002 waren 457 Kinder und Jugendliche in einer westfälischen Pflegefamilie untergebracht. Die meisten Kinder sind im Grundschulalter, wenn sie in diese Pflegefamilien kommen.
¿Wir werden auch diese wichtigen Hilfen zur Erziehung weiterentwickeln¿, blickt Meyer in die Zukunft. ¿Während bundesweit die Zahl der interessierten Pflegeeltern eher stagniert, ist es uns in Westfalen-Lippe gelungen, immer mehr Westfälische Pflegefamilien zu gewinnen.¿
Interessierte finden die Familienberater in ihrer Region im Internet unter https://www.lwl.org/westf-pflegefamilien.de oder erfragen diese bei Imke Büttner (Tel. 0251/591-5884) und Heidi Knapp (Tel. 0251/591-3652).
Jugendamt/ Anzahl der Kinder in WPF
Bielefeld 43
Münster 34
Bochum 30
Hamm 26
Warendorf 25
Essen 23
Wuppertal 21
Hagen 20
Dülmen 15
Kreis Borken 14
Stadt Osnabrück 14
Bocholt 12
Stadt Paderborn 11
Soest 11
Kreis Paderborn 11
Minden Lübbecke 10
Bottrop 10
Ahlen 9
Kreis Gütersloh 9
Rheine 9
Castrop Rauxel 9
Kreis Coesfeld 8
Borken 8
Arnsberg 7
Gütersloh 7
Dortmund 7
Ahaus 7
Lünen 7
Dorsten 7
Von den insgesamt 89 Trägern der öffentlichen Jugendhilfe in Westfalen-Lippe nutzten im Jahr 2004 insgesamt 77 Jugendämter das System ¿Westfälische Pflegefamilien¿. Die Jugendämter, in deren Auftrag weniger als sieben Kinder/ Jugendliche in WPF vermittelt wurden, sind aus datenschutzrechtlichen Grün-den nicht einzeln aufgeführt.
Pressekontakt:
Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org
Links:
http://www.lwl.org/westf-pflegefamilien.de
Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.
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